Söderköping – Mem und zurück

Heute haben wir Mem und damit das Ende des Göta-Kanals im Osten Schwedens erreicht – mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend, weil wir es ohne große Schwierigkeiten geschafft haben, obwohl wir uns mit unseren 60 Jahren schon manch einen Gedanken im Vorfeld gemacht haben, ob wir uns da nicht überfordern. Klar. Mit den jungen Spunden, denen wir unterwegs begegnet sind, können (und wollen wir nicht) mithalten. Aber Zelten hat uns Spaß gemacht, das Rein- und Rauskrabbeln aus dem Zelt hat keine großen Schwierigkeiten gemacht. Das Auf- und Absteigen aufs Rad geht nicht mehr ganz so fließend, wenn es vollgeladen ist. Nach einem eleganten Sturz am Anfang habe ich besser aufgepaßt. Das weinende Auge, weil das Erreichen von Mem bedeutet, dass es jetzt zurück geht Richtung Trelleborg und Heimat und damit zum Ende des Sabbatjahres.
Heute morgen haben wir zunächst lang geschlafen. Nach dem Frühstück kamen wir mit unseren Nachbarn ins Gespräch. Monika hatte schon vorher gemeint, dass wir sie schon mal getroffen haben. Es stellte sich heraus, dass wir ihnen kurz hinter Mottala am ersten Anstieg hinter der weiten Ebene, die nach Berensborg führte, getroffen hatten. Sie waren im Anstieg und hatten keinen Lust für einen Schnack. Sie sind mit dem Auto unterwegs und machen 2 und dreitägige Radtouren rund um das Auto, da auch sie Schweirigkeiten mit dem Fahrradtransport im schwedischen öffentlichen Verkehr erlebt haben.
Wir sind dann erst in die Stadt nach Söderköping, um den Bushof für die morgige Fahrt mit Swebus nach Kalmar zu suchen. In der nahen Bibliothek haben wir uns unsere Fahrkarte, die uns per Email zugeschickt worden war, ausgedruckt.
Am Kanal in Söderköping gibt es ein Eiscafe, wie wir es in Deutschland fast in jedem Ort haben. Hier in Schweden sind Eiscafes unbekannt. Man bekommt zwar überall Eis, kennt aber keine Eiscafes. Vor diesem Eiscafe war eine lange Schlange. Die Menschen standen dort an, um plaziert zu werden. Die Eisbecher wurden dann unter Ah und Ohs serviert, die Kameras gezückt und fotografiert.
Nach einem Kaffee am Kanal in Söderköping ging es dann die letzten Kilometer nach Mem. Unterwegs war der Weg sehr aufgeweicht. Radler die vorgestern diesen Weg gefahren sind, hatten berichtet, dass der Radweg unter Wasser stand, weil der Kanal Hochwasser führt. Davon war heute nichts mehr zu merken, außer den Reparaturarbeiten, die man sehen konnte. Das Ufer war um wenige Zentimeter erhöht worden. Ansonsten war der Weg heute noch feucht.
Im Mem gönnten wir uns im Cafe ‚Magazin‘ ein leckeres Mittagessen. Danach machten wir noch Film und Fotoaufnahmen von der letzten Schleuse und es ging zurück. An der Schleuse in den Kanal quälte sich ein dänischer Skipper. Wir haben nur gedacht, so, wie das Schiff zu halten versucht, muss er in Sjötorp Arme, wie ein Bodybilder haben. Aber er hat ja noch 48 Schleusen bis Göteborg vor sich, um zu lernen. Spätestens an der Schleusentreppe in Berg, wird er sich was anderes überlegen müssen, wenn er die 7 Schleusen der Schleusentreppe ohne Blasen an den Fingern überstehen will.
Zurück am Campingplatz haben wir angefangen für die Busfahrt umzupacken. Die Taschen müssen in zwei Mülltüten umgepackt werden, da jeder nur ein Gepäckstück plus Handgepäck mitnehmen darf. Das wird morgen spannend.

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