Der Campingplatz in Kalmar hat uns gar nicht gefallen. Zu teuer, schlechte sänitäte Anlagen, kein Auufenthaltsraum, keine anständige Küche. Da sind wir besseres gewohnt bei niedrigeren Preise. Die angebliche TV-Stue war in einem Restaurant und man war gezwungen, etwas zu verzehren. Das Gelände ist zwar schön, aber soviel Geld für Serviceleistungen, die keine sind. Als Radwanderer mit Zelt sieht man die Serviceleistungen auf Campingplätzen anders als Wohnmobilisten oder Camper. Denn je nach Wetterlage freut man sich über einen Aufenthaltsraum. Also zog es uns weiter. Wir haben zusammengepackt und an der Rezeption die Änderung unserer Pläne angegeben und das Geld für die zweite Nacht zurückbekommen.
Zunächst haben wir das Schloss von Kalmar besichtigt. Es ist in dem Zustand von 1560. Die Räume sind zwar renoviert worden, aber vieles ist so wie damals. Sehr positiv aufgefallen ist uns, dass das Personal, die Führer, die Kasse uvm sehr authentisch gekleidet waren. Selbst das Walkie-Talkie war geeignet camoufliert. Ich habe das Mikrofon am Kleid einer Mitarbeiterin zunächst für eine Brosche gehalten. Erst als sie das Walkie-Talkie gebrauchte, um eine Führung zu organisieren, fiel mit das Mikrofon auf.
Da wir ab jetzt im strukturschwachen Raum ohne große Ortschaften unterwegs sind, nutzten wir die Gelegenheit, dass es in Kalmar eine Telia-Butik gab, um uns einen Aufladcode für das Datenhandy zu holen. Eine elend lange Warteschlange erwartete uns in dem Laden. Das Personal hatte die Ruhe weg. Gottlob war ein Kunde ungeduldig und gab mir seine Nummer, ehe er ging, so dass ich in der Warteschlange 6 Plätze aufrückte, was in etwa einen Zeitgewinn von 30 Minuten bedeutete.
Radwege in schwedischen Städten sind sehr gut. Sie sind sehr breit und gut geführt. Aber außerhalb der Städte scheint es keine Radfahrer zu geben. Radwege hören fast immer an der Stadtgrenze auf. Die einzige Ausnahme, die wir bisher erlebt waren, war von Berg nach Linköping. Diese Erkenntnis war uns aber bei der Wahl des Weges aus Kalmar heraus sehr nützlich. Wir folgten einer langen geraden stark befahrenen Hauptstraße nach NNE, der E22. Die kürzester Strecke heraus. Aber sie hatte einen breiten Radweg durch Grünstreifen getrennt. Dann ging es nach Westen ins Landesinnere. Es wurde immer ruhiger und einsamer. Selten sahen wir ein Auto. Auf ruhigem fast ebenen Straßen erreichten wir Nybro. Der winzige Campingplatz war nicht besetzt. Wir riefen den Platzwart an und wurden angewiesen einfach einen Platz zu wählen. Weiterhin verriet er uns das Versteck für die Toilettenschlüssen. Wir wählten einen Platz und führen in die Stadt zum Essen. Das einzige Restaurant, das um 20.30 Uhr noch geöffnet war, war ein Chinese.
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