Nakskov – Maribo

Es hat fast die ganze Nacht heftig geregnet und auch für heute sahen die Wetteraussichten zunächst nicht rosig aus. Von 11 bis 13 Uhr sollte es laut Wetterbericht blitzen und donnern. Erst später sollte die Sonne durchkommen. Also packten wir unsere sieben Sachen und fuhren erstmal nach Nakskov, um dort zu Frühstücken und die Wetterentwicklung abzuwarten. Nakskov ist ein totes Kaff. Es ist Randgebiet und strukturschwacher Raum. Die Menschen fahren um die Stadt herum direkt zur Fähre. Überall sieht man, das hier der Hund begraben ist. Dazu ist es Sonntag. Wir hatten schon Sorge, ob überhaupt etwas geöffnet ist. Die Supermärkte hatten alle geöffnet, aber ansonsten war die Innenstadt tot …. ja bis auf ein Cafe, das Brunch anbot, und von 10 bis 15 Uhr geöffnet ist. Dem Himmel sei Dank dafür, denn um 10.45 Uhr begann es zu regnen. Der Regen ließ gegen Mittag nach und wir machten uns vollgefressen auf den Weg. Das Buffet war abwechlungsreich und wir hatten Sitzfleisch, denn raus wollten wir bei dem Regen nicht.
Noch war der Himmel grau, als wir unsere Tagesration in einem nahen Supermarkt einkauften. Nach ein paar Kilometern, drohte es erneut zu regnen, dunkle Wolken zogen am Himmel auf. Wir machten gerade in der Nähe eines Schelters eine Pause. Kurz entschlossen haben wir uns in den Schelter gelegt und unseren Mittagsschlaf gemacht und die weitere Entwicklung abgewartet. Danach zeigten sich mehr und mehr blaue Flecken am Himmel.

Das Land ist flach, überall braunes Getreide und kein Verkehr. Die Räder liefen wie von selbst. Breite Straßen und nix los. Ein Vergnügen, das nur dadurch gestört wurde, dass es kurz vor dem Ziel erneut anfing zu regnen.

Der primitive Campingplatz war eine kommunale Wiese mit vielen Bänken, einer Obstwiese, einem Shelter und einem kleinen Klohäuschen. Nach etwas suchen und fragen fanden wir den Platz, denn die im Führer angegebenen Koordinaten stimmten nicht. Hinter einem Busch auf der Obstwiese von der Straße nicht einsehbar schlugen wir unser Zelt auf. Dabei lachte uns die Sonne.

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Langeland – Nakskov

In Anbetracht der Wetteraussichten wollten wir schon heute nach Lolland übersetzen. Deshalb ist die geplante Rundtour über Langeland gekürzt worden. Wir haben also in der kleinen Küche, die wir nutzen durften, gefrühstückt und danach unser Zelt abgebrochen. Wir sind noch ein wenig nach Süden, nach Ristinge zu den Klippen gefahren. Dort fing dann an zu regnen und wir haben erstmal am Campingplatz eine Kaffeepause eingelegt. Danach sind wir los durch schöne Landschaften, aber der Weg wurde länger als geplant. Die Route 83 verlief anders als mein Routenplaner es vorsah, der die kürzeste Strecke nehmen wollte. Hier rächte es sich, dass ich diese Route nicht so vorbereitet hatte und mich auf das Autorouting verlassen habe. Trotzdem schafften wir es pünktlich zu der geplanten Fähre, obwohl uns die Routenführung 4 km vor dem Ziel noch ein Schnäppchen schlug, als wir schon glaubten, rechtzeitig die Fähre erreichen zu können, und uns auf einen Kiesweg führte, der uns gut 6 Minuten gekostet hat. Da die Fähre Verspätung hatte, haben wir es aber geschafft. Sogar trocken.
So sollte es aber nicht bleiben. Während der Überfahrt begann es zu schütten, also in der Sonne sitzen und genießen, wie unsere ersten beiden Überfahrten, war nicht.
Die letzten acht Kilometer vom Fähranleger bis zu inserem Übernachtunsplatz legten wir bei Nieselregen recht schweigsam zurück. Die Straße war schnurgerade und man konnte nichts verkehrt machen. So ist Lolland. Selbst für die mächtigen Kirchen mitten in der Walachei ohne Dorf und Häuser weit und breit hatten wir keinen Blick, da der Regen einfach nervte.
Geschlafen haben wir im Garten eines ehemaligen Reiterhofes. Die Besitzer, ein älteres Ehepaar schaffen es wohl nicht mehr den Hof in Schuß zu halten. Es standen zwar noch ein paar Pferde im Stall, es war aber alles ein wenig verkommen. Im Aufenthaltsraum der Reithalle gab es eine voll eingerichtete Küche, die wir benutzen durften, was uns bei dem beständigen Regen sehr entgegen kam.

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Ærøskøbing – Lindelse auf Langeland

Ærø adieu. Mit guten Wünschen sind wir von unseren holländischen Nachbarn, mit denen wir uns auf der Zeltwiese beim Essen an einem Tisch, den wir uns teilten, ein wenig angefreundet haben, verabschiedet werden. Gerne wären wir auf der schönen Wiese mit so lieben Nachbarn noch ein wenig geblieben, aber der Weg ist das Ziel. Von den Niederländern haben wir einen Tipp für einen schönen Platz auf Langeland bekommen, den wir heute Abend ansteuern wollen.
Nach dem Austausch der Kontaktdaten waren wir auf den Weg zur Fähre. Das Schiff von Marstal nach Langeland gibt es leider nicht mehr, so dass man jetzt erst nach Svendborg auf Fyn übersetzen muss und danach über Tåsinge zur Brücke nach Langeland radeln muss. Es gibt aber, wie wir am alten Fähranleger in Marstal gelesen haben, eine Initiative diese Fährverbindung zumindest in der Sommerzeit für Radler wieder einzurichten. Wir werden sehen.
Die Überfahrt war sonnig und ruhig. Der Wind stand wohl gut, denn es kamen uns viele Boote unter Segeln entgegen.
In Svendborg angekommen, versuchte ich eine Auskunft einzuholen. Ich wollte auf dänisch fragen, aber es kamen nur holländische Worte raus. Ich muss jetzt nach drei Tagen niederländisch mein Gehirn wieder umstellen.
Zuerst mussten wir über die Brücke von Svenborg auf Fyn nach Tåsinge. Der Radweg auf der Brücke war breit, so dass man ohne große Probleme auch bei leichtem Seitenwind über die Brücke radeln kann. Die Höhe der Brücke ist schon beeindruckend. Der Lärm der Autos war aber nervig. Wir waren froh, als wir die Hauptstrasse auf Tåsinge verlassen konnten.
Die Route über Tåsinge führte vorbei an Waldemars Slot, das immer wieder. beeindruckend ist, obwohl wir schon zum dritten Mal vorbeifuhren. Danach ging es durch viel Wald, bis wir wieder auf die Hauptstrasse zur Brücke mussten.
Die 10 km bis Rudkøbing waren nicht schön.Aber sie müssen eben sein. So waren wir froh, als es von der Brücke runter in die Stadt ging. Nach einem Rundgang durch die Stadt, die mich sehr an Aabenraa erinnerte, und dem Einkauf ging es weiter. In der Stadt war ziemlicher Rummel, da dieses Wochenende ein Musikfestival stattfindet. An einer Ecke versuchte sich ein Musiker als Kim Larsen Immitator.
Kaum aus der Stadt heraus, hatte uns die Ruhe und Einsamkeit wieder. Wir haben in der Stunde bis zu unserer Campingwiese nahezu niemanden gesehen. Sie liegt im Südteil der Insel, in der Nähe von Lindelse, da ist nichts mehr außer Landwirtschaft. Von einem kleinen Hügel aus sieht man nur Felder bestellt mit Getreide, das jetzt jahreszeitbedingt hell braun ist. Überall sieht man Mähdrescher und schon abgeerntete Felder.
Der Tipp unserer holländischen Nachbarn vom Morgen ließ wirklich nichts zu wünschen übrig. Eine herrlich Wiese hinter dem Haus Es gab eine Küche und Aufenthaltsraum, Strom für die Elektronik, Toilette und Bad. Der reinste Luxus. Der Hausherr hatte auf dem Nachbargründstück ein 18-Loch Fußball-Golf angelegt, das nach dem Aufbau des Zeltes zu einem Spaziergang einlud.

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Ein Tag auf der Insel

Ruhetag. Heute wollten wir ohne Gepäck eine Runde um die Insel Ærø machen, die wetterbedingt dann aber nicht vollständig wurde. Zunächst haben wir lange geschlafen, denn wir mussten nicht zusammenpacken. Nach einem ausführlichen Frühstück mit frischen Brot und Käse, haben wir uns auf den Weg nach Marstal, dem östlichsten Ort der Insel, gemacht. Im Gegensatz zu gestern war der Weg entlang der Küster völlig eben und verlief die meiste Zeit direkt am Wasser.

In Marstal steuerten wir direkt das Seefahrtsmuseum an, das über die Hafengeschichte und die Seefahrt der Marstaler Redereien informierte. Wir lernten, dass es einen typisch Marstaler Schiffstyp gab. Als wir aus dem Museum kamen begann es zu tröpfeln, so dass wir das Havnerestaurant für Kaffee und Ærøer Pfanneluchen aufsuchten. Da das Regenradar andeutete, dass es weiterhin immer mal wieder regnen sollte, entschieden wir unsere geplante Runde abzubrechen und auf dem gekommenen Weg zurückzufahren und damit mögliche Berg und Talfahrten auf die wir bei Regen keine Lust hatten,  zu vermeiden. Vorher kauften wir noch eben frisches Brot und zwei Salate, die wir dann schließlich unter dem Dach eines Shelters auf unserem Campingplatz mit Wonne verspeisten.
Später trieb es mich dann nochmal in die Stadt. Monika wollte ein wenig lernen und ich noch ein paar Fotos von Ærøskøbing machen. Wenn man sich vorstellt, dass alle Straßen der Stadt wie die Nygade und die Slotsgade in Aabenraa aussehen, dann hat man ein ziemlich gutes Bild von Ærøskøbing. Auf dem Torvet war dann auch noch Livemusik. Ich habe mich eine Zeitlang auf eine Bank gesetzt und zugehört.
Zurück auf dem Zeltplatz haben wir noch lange mit unseren holländischen Nachbarn geschwätzt und Erfahrungen ausgetauscht. Das alles auf holländisch, was nach zwei Tagen recht gut ging. Die Umstellung von dänisch auf niederländisch als Fremdsprache war am Anfang sehr mühsam.

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Mommark – Ærøskøbing

Die Sonne weckte uns heute Morgen. Sie schien direkt ins Zelt. Die Stimmung war herrlich. Ich bin mit der Kamera bewaffnet los, um hoffentlich ein paar gute Aufnahmen im Hafen zu machen. Danach bin ich nochmals ins Zelt gekrabbelt, bis es zu warm wurde.

Auf dem Campingplatz konnte man Brötchen und Kaffee bekommen, so dass wir zuerst zusammenpackten und dann neben dem Cafe unser Frühstück einnahmen. Zunächst ging es weiter auf herrlichen Wege nach Fynshav, dem heutigen Fährhafen nach Ærø. Die Landschaft und der Weg, der zwar ständig rauf und runter ging, begeisterte uns erneut.
In Fynshav kauften wir ein, da wir befürchteten an dem Fähranleger kein Cafe oder eine Butik anzutreffen. Dann hätten wir den Berg vom Hafen zum Ort wieder hochfahren müssen. Das wollten wir uns ersparen.
Es war dann auch so, am Hafen war nichts. Wir überbrückten dann die zwei Stunden Wartezeit, indem wir uns die eingekauften Sachen schmecken ließen.
Die Überfahrt nach Ærø war ruhig und sonnig. Wir hatten einen windstillen Platz in der Sonne, so dass wir dir Pullover, die wir vorsichtshalber mitgenommen hatten, nicht benötigten.
Nach einer guten Stunde waren wir in Søby und schwangen uns gleich aufs Rad nach Æroskøbing. Unsere anfänglichen Überlegungen gleich nach Marstal ans Ostende der Insel weiter zu fahren, da wir ja bisher noch nicht viel gemacht haben außer den paar Kilometern bis zum Fährhafen, gaben wir schnell auf. Der Weg war anstrengend. Es gab Steigungen, von denen wir einige sogar schieben mussten. Besonders die unbefestigten Wegstücke waren mühsam. Da es schon spät war, nahmen wir also Abstand von dem Plan.
In der Nähe von Æroskøbing sollte es erneut einen Naturcampingplatz geben. Nach etwas Suchen fanden wir ihn. Er ist idyllisch. Es gibt ein Plumsklo, sogar Strom und eine schöne Wiese in einer Apfelbaumplantage. Es sind auch zwei Shelter vohanden. Hier sind wir nicht allein, aber das Gelände ist weitläufig.
Nach dem Aufbau des Zeltes sind wir in die Stadt gefahren. Eigentlich wollten wir Essen gehen. Die Restaurants waren aber alle gut gefüllt. Selbst an der Frittenbude warnte man uns, wir müssten mit einer Stunde Wartezeit rechnen. Das war uns zuviel und wir entschieden uns im Netto einzukaufen und Brot zu essen. Das war auch gut so, denn auf unserer Zeltwiese lernten wir dadurch ein holländisches Ehepaar kennen, die neben uns lagen. Wir hatten einen schönen Abend, wo wir unsere niederländischen Sprachkenntnisse hervorkramen mußten.

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