Göteborg – Stockholm

Wir haben prima geschlafen und sind heute Morgen nach einer ruhigen Überfahrt pünktlich mit der Stena Germanica in Göteborg angekommen. Das Wetter war gut und so konnten wir die Einfahrt vom obersten Deck des Schiffes aus verfolgen. Da wir gestern Abend gut gegessen haben, gab es heute nur eine Tasse Kaffee und einen Joghurt zum Frühstück, um danach die Einfahrt in die Schären an Deck verfolgen zu können.

Trotz Ermahnung durch das Personal beim Ausstieg, nicht die Gänge und Treppen zu verstopfen, verhielten sich viele Passagiere beim Verlassen des Schiffes nicht entsprechend und drängelten in der Schlange. Masken haben wir auf dem Schiff auch keine gesehen. Wir waren die Einzigen, die sie anlegten. Wir haben auf unserer Kabine gewartet, bis die Flure leer waren und sind dann gemütlich von Bord gegangen. Als Fußpassagier zu reisen ist wirklich viel netter, denn man muss nicht runter auf die Autodecks.

Der Schiffsanleger der Stena-Line liegt ziemlich weit westlich – kurz hinter der Autobahnbrücke – und der Bahnhof ist ca 4 km weit entfernt. Dorthin mussten wir für die Weiterreise nach Stockholm. Wir wollten mit der Straßenbahn zum Bahnhof fahren, uns dort um ein Ticket nach Stockholm kümmern und vor der Weiterreise noch was essen. Göteborg selbst wollen wir uns später ansehen, wenn wir mit dem Kanalschiff Diana in knapp zwei Wochen wieder in Göteborg ankommen. Die Benutzung des öffentlichen Straßenverkehrs ist in Schweden jedoch für Touristen nicht ganz einfach. Man kann beim Fahrer kein Ticket kaufen und mit Bargeld bezahlen. Man muss entweder eine Chip-Karte der lokalen Straßenbahngesellschaft haben oder mit Kreditkarte bezahlen. Dies gilt für alle Nahverkehrsmittel. Es befand sich zwar ein Kreditkartenautomat in der Mitte der Straßenbahn, die wir nehmen wollten, aber dieser Automat wollte unsere Kreditkarten nicht. Schließlich haben wir es nach mehreren Versuchen aufgegeben, bezahlen zu wollen, und sind ausgestiegen, weil wir wussten, dass die Strafen in den öffentlichen Verkehrsmitteln in Schweden recht hoch sind, wenn man keine Fahrkarte hat. So mussten wir dann die letzten zwei Kilometer doch zu Fuß zur Centralstationen laufen.

Hier im Bahnhof hat es dann mit dem Ticketkauf nach Stockholm ganz gut geklappt. Es gibt zwar keine Fahrkartenschalter im Bahnhof mehr, aber man kann in fast allen Kiosken eine Fahrkarte kaufen. Wir wurden an den Kiosk Pressbyrån verwiesen und trafen auf eine sehr nette und kompetente Mitarbeiterin, die uns zu unserem Ticket verhalf, das wir ohne Probleme mit der EC-Karte bezahlen konnten. Die restliche Wartezeit auf den Zug haben wir denn damit verbracht, nochmal zu frühstücken.

Die Bahnfahrt nach Stockholm war anstrengend. Alle Plätze waren besetzt. Man wird in den Schnellzügen nur mit Reservierung mitgenommen, so dass alle Passagiere einen Sitzplatz haben. Wir wurden mit unserer Lastminute-Reservierung auf 2 Gangplätze mit Tisch platziert. Rund um uns herum fanden Telefonkonferenzen statt, junge Männer, die sich breit machten und ihrer Arbeit lautstark nach gingen.

In Stockholm angekommen, haben wir für die über vierstündige Fahrt von Göteborg nach Kopenhagen in 2 Wochen gleich Tickets im Ruhewagen besorgt. 😉 Der nächste Einkauf waren dann 7-Tage-Nahverkehrstickets für Rentner*innen für Stockholm. Dann gings zu Fuß zu unserem Hotel Lady Hamilton mitten in der Altstadt Gamla Stan.

Unser Hotel bietet auch Ferienwohnungen an; eine kleinere haben wir für eine Woche gebucht. So müssen wir nicht jeden Abend aus essen gehen und können uns selbst etwas zubereiten, aber auch auf die Vorteile eines Hotels zurückgreifen, wie z.B. das Frühstück. Nach dem Bezug der Wohnung standen ein kleiner Orientierungsbummel und Einkaufen auf dem Programm.

Leider ist das Netzwerk in der Wohnung optimiert für den Fernseher, der ans LAN angeschlossen ist. Fernsehen funktioniert toll, aber das W-LAN ist recht langsam. Mal sehen, was sich da noch optimieren lässt.

Auf dem Oberdeck am frühen Morgen – gleich sind wir da.
Einfahrt nach Göteborg – das historische Kastell ist nur per Schiff erreichbar.
Die Nya Alvsborgs Fästning in der Mündung des Göta Älv in die Ostsee
Im Bahnhof von Göteborg

Es geht los – auf nach Kiel

Heute haben wir uns ziemlich früh auf den Weg nach Kiel gemacht, denn es geht endlich nach Schweden. Wir wollen mit Stena Germanica heute Abend von Kiel nach Göteborg fahren. Wir haben eine geräumige Kabine mit Fenster nach vorne raus gebucht.

Für unsere Reise haben wir großzügig geplant und reichlich Umstiegszeit in Bremen vorgesehen. Der ICE ab Bremen fuhr durch bis Kiel, so dass wir auf der gesamten Bahnreise nur einmal umsteigen mussten. Da wir alles Gepäck auch die ganze Elektronik auf dem Rücken hatten, war das gut so. In Kiel mussten wir vier Stunden warten, bis wir die Boardingkarten bekamen und eine weitere Stunde, bis wir auf das Schiff konnten.
Diese Zeit haben wir zu einem Großteil in einem Café direkt am Hafen verbracht. Die Temperaturen waren angenehm und wir konnten draußen sitzen. Wir sind zum Schluss auch noch um den historischen Hafen herumgelaufen und haben zwei Caches gesucht und gefunden. So verging die Zeit recht kurzweilig.

Bei gutem Wetter hatten wir eine herrliche Ausfahrt aus dem Hafen und aus der Kieler Förde. So konnten wir erste Videoschnipsel drehen. Unser Plan ist es, sowohl ein Fotobuch als auch ein Video über die Reise zu machen. Mal sehen, was davon klappt.

Wir hatten uns für das Abendbuffet im Bordrestaurant Taste angemeldet und haben dann ab 20 Uhr herrlich geschlemmt. Das warme Buffet hat uns gut geschmeckt, das kalte Buffet traf nicht so ganz unseren Geschmack. Sämtliche Getränke – auch Bier und Wein – waren im Preis inbegriffen. Wir hatten im Restaurant einen Fensterplatz und es gab Live-Musik – zwar nur einen einsamen Sänger, der zum Band sang, aber das ganz gut. Country Music war auch dabei.

Unser Schiff, die Stena Germanica
Der alte Hafen in Kiel. Im Hintergrund wird für die Kieler Woche aufgebaut.
Eine clevere Idee, an Pfandflaschen zu kommen. Es gab nicht wenige Stammkunden.
Unsere schöne Kabine mit Wasser, Bier und Sekt als Freigetränk, für jeden eine Tafel Schokolade und toller Aussicht.
Wir haben abgelegt und sind nicht alleine – Rush Hour auf der Kieler Förde.
Abendliches Stimmungsbild auf dem geräumigen Deck mit Minigolf und Hubschrauberlandeplatz.

Schweden 2022

Seit zwei Jahren planen wir diese Reise, von der wir träumen, seitdem wir 2000 das erste Mal – damals noch mit unseren Kindern auf dem Rad – am Götakanal entlang bis Stockholm geradelt sind. Auf unserer Radtour 2016 durch Schweden (u. a. auch am Götakanal entlang) konkretisierten sich dann die Pläne für eine Reise auf dem Kanal und 2020 sollten sie Realität werden. Jedoch machte uns Corona damals einen Strich durch die Rechnung. Auch 2021 ließ es sich nicht realisieren. Diese Jahr soll es sein. Und so will ich dann auch mein Tagebuch mal wieder aktivieren und von unserer Reise schreiben und Bild hinterlegen.

Die Reisepläne sehen vor, dass wir zunächst ein paar Tage in Stockholm verbringen, anschließend die Schiffsreise mit der Diana, einem alten historischen Schiff, nach Göteborg auf dem Götakanal antreten, und schließlich nach Kopenhagen zum Start der diesjährigen Tour der France weiterfahren. Reisemittel sind mal nicht unsere Fahrräder, wie in so vielen Jahren, sondern Bus, Bahn und Schiff. Da der Platz auf dem Schiff sehr beschränkt ist, muss unser gesamte Ausrüstung, auch die Elektronik, um die Reise zu dokumentieren, in einen Rucksack passen. Wir wollen nicht nur fotografieren, sondern auch ein Video erstellen. Es kommt auch erstmalig unser kleines Laptop, dass wir uns vor zwei Jahren für die Reise zugelegt haben und jetzt fast zwei Jahre in der Schublade gelegen hat, zum Einsatz. Denn wir haben festgestellt, dass man am besten jeden Tag seine Texte, Bilder und Video schon bearbeitet oder besser gesagt in seinen Grundzügen schon anlegt, sonst macht man es später nie.

Die Schulschiff Deutschland

Ja, ‚Die Schulschiff Deutschland‘ ist die richtige Bezeichnung. Darauf wurden wir bei Betreten des Schiffes hingewiesen. Warum? ‚Deutschland‘ ist fester Bestandteil der Bezeichnung und damit ist gemäß deutscher Grammatik nicht ‚-schiff‘, wie in ‚das Schulschiff‘, sondern der Namensteil ‚Deutschland‘, also ‚die Deutschland‘ für die Wahl des Artikels in ‚die Schulschiff Deutschland‘ entscheidend.

Jedenfalls sind wir jetzt seit ein paar Wochen durchgeimpft und die Karenzzeit ist vorbei. Damit trauen wir uns wieder, ein wenig zu Reisen. An diesem Wochenende stand Bremerhaven auf dem Programm. Wir hatten ein nettes Hotel im Hafenviertel direkt bei den Bremehavener Attraktionen. Man konnte alles fußläufig erreichen und da seit einigen Wochen erst die Schulschiff Deutschland in Bremerhaven vor Ankel liegt und besichtigt werden kann, stand sie natürlich auf unserem Besuchsprogramm. Sie ist schon lange nicht mehr gesegelt – zuletzt 1944 – und diente viele Jahre als Internat der Seemannschule Bremen. Diese Zimmer werden jetzt Touristen als Übernachtungsmöglichkeit angeboten.

Wie man auf dem zweiten Bild sehen kann, steht dort weiß übermalt als (ehemaliger) Heimathafen ‚Oldenburg‘. Dabei ist das Schiff niemals dort gewesen. Die Schulschiff Deutschland wurde 1927 vom Deutschen Schulschiff-Verein  mit Sitz in Oldenburg registriert, Liegehafen war jedoch Eslfleth, da Oldenburg wegen der geringen Wassertiefe der Hunte nicht erreichbar war.

 

Neubeginn Geocachen

Bedingt durch die Coronakrise, in der wir fast alle ehrenamtlichen Tätigkeiten einstellen mussten, bin ich im Jahr 2020 viele tausend Kilometer mit dem Rad rund um Oldenburg unterwegs gewesen. Zum Schluss kannte ich im Umkreis von 25 km jeden einigermaßen befahrbaren Feldweg oder Straße. Ich habe das Radfahren dann im Frühjahr 2021 nach einer kurzen Winterpause wieder aufgenommen. Mittlerweile gab es die Delta-Variante und damit wollte ich dann auch nicht mehr ein kleines Stück mit der Bahn fahren, um meinen Radius etwas zu vergrößern. Der Reiz des ’neuen‘ war weg und damit auch die Motivation. Ende April, Anfang Mai erinnerte ich mich dann an ein altes Hobby, das wir vor vielen Jahren mal mit Leidenschaft gepflegt haben und dann irgendwann eingeschlafen ist – das Geocachen. Rund um Oldenburg hatte ich bisher nur ganz wenig gecached. Ganz in den Anfängen ein wenig, aber nie mir der Intensität, mit der ich es in den Zeitraum 2008 bis 2012 ausgeübt habe. Damit wurde jetzt aber die Gegend rund um Oldenburg mit einem Radius von 25 km wieder interessant. Hier möchte ich Euch einige der schönsten der ca 500 Caches, die ich gehoben habe, zeigen.

Cache 1
Da war zunächst dieser große Elektrokasten in einem Vorgarten. Ungewöhnlich war der aufgeklebte Schlüsselkasten. Dadurch wurde man hellhörig. Den Code fand man schließlich im Hint und im Kästchen einen Haustürschlüssel. Durfte man sich trauen, den an dem Elektrokasten auszuprobieren? Traute man sich, fand man dieses herrliche Travelbughotel:



Cache 2
… oder dieser Schirm, auf dem man sich verewigen sollte ….


Cache 3A
Faszinierend war eine Cacheserie zum Thema ‚alternative Energieformen‘, wie z.B. dieser in der Nähe eines Solarparkes. Mit einem Solarpanel musste man genügend Energie erzeugen, bis die LED’s auf dem weißen Kasten im Takt des Codes für das Nummerschloss, hinter dem sich das Logbuch verbarg, blinkten. Als ich dort war, schien die Sonne, so dass ich keine Probleme hatte.



Ähnlich hier in Cache 3B
ein CPU Lüfter diente als Stromquelle. Der Nummerncode wurde im Display angezeigt. Der Cache stand in der Nähe eines Windparks. Hier half kräftiges Pusten.


Cache 4
Trickreich war auch der nachfolgende Cache. Man musste die 110 wählen, was man sich zunächst mal nicht traut, um dadurch eine Ansage mit dem Nummerncode des Vorhängeschlosses zu aktivieren.



Cache 5
Es waren nicht alle ganz so kompliziert. Ein Wasserhahn am Rand eines Maisfeldes. Für Unvoreingenommene unauffällig. Aber damit ein Maisfeld wässern, da kommen schon Zweifel. Also Hahn abgedreht und das Logbuch war im Wasserrohr versteckt.


Cache 6
Da Parties in der Coronazeit nicht möglich waren, hat jemand diese nette Diskothek in einen Baum gehängt. Mit einer Fernbedienung, die man etwa 20 m weiter fand, musste man ein Abspielgerät auslösen. Eine Melodie, die leise erklang, führte zu diesem ‚Vogelkasten‘.



Cache 6
Das schönste war aber, dass man beim Cachen noch wunderschöne Ecken entdeckte, an denen man vorher vorbeigefahren ist, weil man jetzt eine kleine Plastikdose suchen musste.