Ruhetag

Da es am Mittwoch losgehen soll mit unserer Gotakanaltour wollten wir bis dahin nichts riskieren und haben unsere restlichen Pläne für Stockholm stark reduziert. Ich bin dann erstmal alleine zum Mittagessen ins Kulturhaus, das wir letzte Woche gefunden haben, gefahren. Dabei kam mir die Idee, doch die Funktionstüchtigkeit des ÖVPN in Stockholm auszuprobieren. Mit Ubahn, Straßenbahn und zwei Pendelbooten wollte ich eine bestimmte Strecke zurücklegen.

Mich hat überrascht, wie gut das klappte. Keine langen Umstiegszeiten, völlig entspannt. So wünscht man sich öffentlichen Nahverkehr. Der Fahrkartenkauf stellt sich jedoch für Touristen, vor allem deutsch Touristen und hier wieder insbesonder älter als sehr schwierig dar. Man benötigt entweder eine Abo-Karte, die Touristen ja nunmal nicht haben, besorgt sich eine Zeitkarte oder bezahlt mit Kreditkarte. Eine Bezahlung mit Bargeld ist fast nirgends möglich. Der Umgang mit digitaler Bezahlung ist, wie wir auch schon in anderen Ländern beobachteten, in Schweden sehr viel selbstverständlicher. Bei Kartenzahlung muss jeder Fahrgast eine eigene Karte besitzen. Die Fahrpreisbezahlung per Kreditkarte für zwei Personen, also auch Ehepartner oder Freund/in, ist nicht möglich. Die Bezahlung erfolgt nämlich über den in der Karte integrierten RFC-Chip und ein einfaches Kartenlesegerät, dass manuelle Eingaben nicht vorsieht. Im Prinzip eine Methode, um Fahrgäste schnell abzufertigen.

Gottesdienst und Mittelaltermuseum

Heute morgen ging es mir schon wieder fast gut. Wir wollten es ruhig angehen lassen mit einer Mittagspause. Doch zunächst gingen wir zum Gottesdienst in der Domkirche direkt neben unserem Hotel. Nach dem Gottesdienst waren wir zum Kirchencafe eingeladen. Das erste Kirchencafe für uns nach zwei Jahren Coronarestriktionen. Der Gottesdienst erinnerte uns sehr an katholische Liturgie. Bei diesem Gottesdienst halfen uns unsere dänisch Kenntnisse, so dass wir dem Ablauf gut folgen und sogar mitsingen konnten. Wahrscheinlich wunderten sich die Menschen um uns herum über unseren dänischen Akzent. Wir hatten ein kurzes Gespräch mit der Pastorin und einem Pastor, der zu Besuch war, aus Lund. Danach ging es mit dem Bus zum Aktivitätshaus zum Mittagessen. Auch heute am Sonntag wurde wieder ein preisgünstiges Essen angeboten. So müssen wir nicht kochen.

Der anschließende Mittagsschlaf tat mir gut und danach war ich dann wieder bereit. Ganz in der Nähe gibt es ein Mittelaltermuseum, an der Stelle, wo bei Baggerarbeiten für ein Parkhaus mittelalterliches Gemäuer gefunden wurde. Diese Museum hatten wir vor vielen Jahren schon mit unseren Töchtern besucht und auch heute begeisterte es uns wieder, weil dort nicht nur Fundstücke ausgestellt werden, sondern auch ein kurzer Straßenabschnitt nachgebaut wurde, in dem das Leben nachgestellt wurde, dazu Erläuterungen über die Lebensbedingungen. Ein kleines , aber absolut feines Museum.

Da es uns gut ging, entschieden wir uns danach noch zu einem empfohlenen szenischen Weg mit schönem Ausblick im Süden zu fahren. Unterwegs haben wir uns für ein Picknik eingedeckt. Dieser Weg scheint sehr beliebt zu sein, man hatte aber auch phantastische Blicke auf die Altstadt. Trotz der vielen Menschen fanden wir einen Platz für ein Picknick und genossen dabei den Ausblick.

 

 

Mich hat es erwischt

Gestern abend hat es mich innerhalb weniger Minuten umgehauen. Der Sonnenbrand auf den Armen, der Ozonspiegel in der Luft, die Apfelschorle im Cafe, ich weiß es nicht. Ich bin sofort ins Bett, als ich merkte, dass etwas nicht stimmte. Heute morgen taten mir alle Knochen weh und ich konnte mich kaum bewegen, aber es ging von Stunde zu Stunde besser. Zwar war ich nachmittags noch schlapp, aber nachdem ich fast durchgängig die Zeit im Bett verbracht habe, haben wir uns auf einen kurzen Spaziergang gemacht. Auf dem Markt spielte eine Blaskapelle, der wir eine Zeitlang zugehört haben. Dann sind wir durch die Gassen der Altstadt geschlendert, haben erfolglos versucht zwei Caches zu finden und haben schließlich ein kleines unscheinbares Cafe gefunden. Das war für heute unser Tag. Mal sehen, was morgen möglich ist.

Tour durch die Stadt

Das Abhacken von Sehenswürdigkeiten ist nicht (mehr) unser Ding. Ich weiss gar nicht, ob wir das je mal gemacht haben.

Unser Internet war ziemlich bescheiden. Die Fernsehbox schien ausreichend Daten zu bekommen, um verschiedene Kanäle zu zeigen. Über wifi hatten wir aber gerade mal ein Download von 370 kB. Ich habe dann ein wenig am Empfang geklagt und wir haben uns entschieden einen Ferienrouter zu kaufen und per Lan anzuschließen, denn dort schien der Datendurchsatz ausreichend. Wir sind also los diesmal in Richtung Fußgängerzone. Man kann in Stockholm alles fußläufig erreichen, wenn man zentral wohnt. Im zweiten Laden fanden wir den gewünschten Accesspoint. Ganz in der Nähe war das Kulturhaus. Es war im Führer empfohlen worden, da dort ein Cafe war, und man eine herrliche Aussicht hat. Es gab aber dort auch ein drei Gänge Menu für knapp 12 €, mit Kaffee und Getränken. Da Schweden sehr teuer ist, ist das ein sehr guter Tipp, den wir in den nächsten Tagen ausnutzen werden.

Da es uns auch interessierte einen schwedischen Gottesdienst mit zu machen, haben wir in den letzten Tagen immer wieder an Kirchen erfolglos nach Hinweisen auf Gottesdienste geachtet. Heute sind wir an der Frederikskirche fündig geworden. Eine mächtige,aber für ihre Verhältnisse schlichte Kirche.

Bahnfahren und öffentlicher Nahverkehr gehören auch zu unseren Interessen und davon gibt es reichlich in Stockholm. Als stand als nächtes die Tram auf der Liste. Wir sind mit der Tram zur Wasa und zum Tivoli von Stockholm gefahren und haben dort ein nettes Lokal für einen Capiccono gefunden. Die Zeit verging wie im Flug und so sind wir zur Fähre zur Altstadt gefahren und waren müde und geschafft gegen 18.00 Uhr zu Hause.

Mittlerweile hatte das Hotel den Internetanschluss aufgewertet. Plötzlich lagen 54 MBit am Gateway an, vorher waren es nur 1 MBit. Jedenfalls haben wir jetzt sehr gutes Internet, wissen aber nicht, ob das an unserem Accesspoint oder der Maßnahme des Hotels liegt.

Stockholm – erste Eindrücke

Wir hatten uns für den heutigen Tag nichts besonderes vorgenommen. Wir wollten uns auf Schweden und die kommende Tour einstimmen. Also haben wir zunächst das vom Hotel angebotene Frühstück ausprobiert. Da der Speisesaal sehr klein ist und die Tische ziemlich eng standen, entschieden wir kein Corona-Risiko einzugehen und in den folgenden Tagen auf unserem Zimmer zu frühstücken und dieses auch selbst zuzubereiten. Danach sind wir einfach drauflos. Da wir in der Altstadt wohnen, war der Weg zum Schloss nicht weit. Leider kann man nichts davon sehen, da es komplett eingetütet ist. Noch war es recht ruhig und wir konnten auf dem alten Marktplatz in Ruhe filmen und fotografieren. Weiter sind wir zu alten Hafen, wo in einer Woche unser Schiff anlegen soll. Dort sahen wir ein Fähre und entschieden einfach mal mitzufahren und zu sehen, wo wir landen. Auf der kleinen Insel Skeppsholmen sind wir von Bord gegangen und sind über die Insel gegangen. An der Jugenherberge, wo wir schon mal vor rund 13 Jahren damals noch mit Kindern übernachtet haben, sind wir auf einen Kaffee eingekehrt. Vor der Jugenherberge liegt ein altes Segelschiff, das zur Jugendherberge gehört und auf dem einige Zimmer der Jugendherberge sind. Wir können uns an die interessante Atmosphäre, die wir damals erlebten, recht gut erinnern.

Nach dem Kaffee sind wir langsam weiter und entschieden uns Richtung XX zu gehen. Die alten Gebäude der Stadt, die von Reichtum protzen, faszinierten uns. Dort am Hafen lag eine weitere Fähre an, ein sogenanntes Pendelboot die gleich abfahren sollte. Wir entschieden an Bord zu gehen, egal wohin. Sie fuhr nach Ropken, wo immer das auch sein mag. Wir saßen auf dem Sonnendeck und genossen die Fahrt durch Stadteile. Das Schiff ist ein Teil des ÖPNV und mit diesem Schiff kommen Pendler aus den äußeren Stadtteilen zur Arbeit in die Stadt, also kein typisches Touristenboot. Das Wetter war herrlich und wir hatten eine wunderschöne Fahrt. Allmählich wurde das Schiff immer leerer und am Ende waren nur noch ganz wenige Fahrgäste an Bord, Den ganzen Weg von ca einer Stunde wieder mit zurückfahren wollten wir nicht, und fragten an der Endstation, ob es andere Möglichkeiten gibt, wieder in die Stadt zu kommen. Man verwies uns an die Tunnelbana, die man etwa hundert Meter von der Anlegestelle des Schiffes entfernt besteigen konnte. So waren wir nach kurzer Zeit wieder in der Stadtmitte