Heute haben wir eine ganztägige Excursion gemacht, die in Zusammenhang standen mit den Themen, die wir gestern und vorgestern theoretisch erarbeitet haben. Unser erstes Ziel war Gjellerodde am Gjeller Sø. Danach ging es zu Flyholm Rettungsstation. Wie wir gestern erfahren haben, sind im letzten Jahrhundert in regelmäßigen Abständen Rettungsboote plaziert worden, um bei einer Havarie an der Küste schnell verfügbar zu sein. Jedes Boot konnte zwölf Mann aufnehmen. Diese waren keine Seeleute, denn diese waren mit ihren Schiffen auf See. Es waren zu meist Bauern aus der Nähe, die für diesen Job geschult wurden. Diese Bootsstationen war bis 1968 aktiv, dann wurden sie eingestellt. Eines der Boote und die Rettungsstation bei Harboøre ist daraufhin in ein kleines Museum umgewandelt worden. Diese haben wir als nächstes besucht. Ausgestellt wurde neben dem Rettungsboot auch Rettungsausrüstung aus der ersten Hälte des letzten Jahrhundert, Rettungswesten, einen Rettungsstuhl, den man zwischen Schiff und Land hin und her ziehen konnte, um Seemänner von havarierten Schiffen zu holen und einer Raketenrampe, um eine Leine über das Schiff hinaus zu schießen.
Weiter ging es zur Kirche und dem Missionshaus von Harboøre. Die Gemeinde wird getragen von der Inneren Mission und ein Mitglied der Gemeinde erzählte uns die Besonderheiten der Gemeinden der Inneren Mission. Die Gemeinden lehnen Homosexualität, weibliche Pastöre und bibelkritische Theologie ab. Während sie früher Wert darauf legten, sich von ‚ungläubigen‘ fern zu halten und z.B. nur bei einem Bäcker oder Metzger ihrer Gemeinschaft einkauften, sind nach Aussage des Kirchenmitarbeiters die Fronten durchlässiger geworden. Alkohol ist jedoch immer noch verpönt. Verständlich, da der Alkohol den armen Fischerfamilien früher viel Unglück brachte, wir auch unser Author des Buches Deserteure gestern berichtet hatte. Allein in seiner Familie waren vier Familienmitglieder durch Alkohol und Selbstmord zu Tode gekommen. Bewundernswert ist jedoch der Einsatz der Gemeindemitglieder für ihre Gemeinde.
Schließlich fuhren wir nach Thyborøn und machten einen Spaziergang in den Dünen zu einem Denkmal, in dem einer Seeschlacht im ersten Weltkrieg gedacht wurde.
Abgeschlossen wurde der Tag mit einem Vortrag über Christian IX, der als Schwiedervater Europas bezeihnet wird. Für uns war dies der bisher schwächste Vortrag der Woche, da das Könighaus aber in Dänemark stark verankert ist, stieß der Vortrag auf Interesse bei den anderen Kursmitgliedern.








