Gestern hatten wir Rückenwind. Unsere Hoffnung, dass der Wind dreht, so dass wir auch heute Wind von hinten haben, erfüllte sich nicht. Also heißt das, Gegenwind auf dem Damm nach Bogø. Radler, die wir auf dem Campingplatz an der Brücke nach Møns getroffen hatten, warnten uns heute morgen davor, dass es auf dem Damm zur Insel keinen Radweg gibt.
Zunächst hatten wir Seitenwind auf einer schönen Strecke nach Süden vorbei an einer der am besten erhaltenen Hügelgräber in Dänemark, am Grab von König Ansgar. Wir haben dort angehalten. Der Eingang war freigelegt und ich hätte hineinkriechen können. Aber der Eingang war ziemlich modderig und ich hätte dann wie ein Schwein ausgesehen, nur um in einem dunklen Loch eingerahmt von riesigen Feldsteinen gewesen zu sein. Darauf verzichtete ich.
Weiter ging esdurch vom Eis in der Eiszeit geformte Landschaft. Der Damm rüber zur Insel war dann wirklich sehr anstrengend. es gab aber entgegen der Vorhersage einen schmalen Randstreifen. Der Gegenwind nervte ziemlich. Mitten auf dem Damm war eine kurze Brücke, wo der Randstreifen fehlte. Der Randstreifen war, wie wir später erfuhren, erst kürzlich auf Grund von Protesten, an der Straße angelegt worden. Die Brücke hat man aber nicht verbreitert. Genau hier an der Brücke mußte mich ein Auto trotz Gegenverkehr überholen. Ich hatte keine Chance mich darauf vorzubereiten, denn durch den Gegenwind, der einen höllischen Lärm verursachte, war ich nicht in der Lage mich umzuschauen oder das Auto zu hören. Am Ende des Damms auf der Insel angekommen waren wir ziemlich fertig und entschieden uns die Hauptstraße zu verlassen und durch Bogø By zu fahren. Prompt verfuhren wir uns.
Schließlich erreichten wir die Fähre nach Stubbekøbing, die gerade in den Hafen einlief. Diese Fähre mit Namen Ida ist eine der letzten Fähren, die aus Holz gebaut wurde. Am Anleger standen viele historische Autos. In Stubbekøbing war nämlich Veteransday, eine Aktion zur Feier der alten Dame Ida und die Veteranenautos konnten eine Fahrt kostenlos mit der Fähre machen. Wir bestaunten mit vielen anderen die alten Autos.
Bei einer Tasse Kaffee beschlossen wir nach der anstrengenden Strecke gegen den Wind nicht mehr bis Nykøbing weiter zu fahren, sondern einen Hof in der Nähe anzurufen und nachzufragen, ob wir dort unser Zelt aufbauen dürfen.
Es war ein Glücksgriff. Wir wurden eingeladen unser Zelt auf einer Obstwiese, auf der auch ein selbstgebauter Shelter stand, aufzubauene. Auch erhielten wir die Erlaubnis das Privatklo der Hausherren zu nutzen. Ein idyllisches Fleckchen. Hier ließ es sich aushalten. Das Ehepaar hatte sehr viel Freude an Gartenarbeit. Das Gelände war in einem sehr gepflegten Zustand mit Obststräuchern, Blumen uvm.
Ganz in der Nähe des Hofes stand eine Bockwindmühle, die in der Sonne leuchtete und, wie uns der Hausherr erzählte, von einem Bürgerclub unterhalten wird. Wir entschlossen uns der Mühle und der Kirche des Ortes auf einem abendlichen Spaziergang einen Besuch abzustatten.















