Marielyst – Rostock

Als wir heute morgen aufstanden, glaubten wir einen ziemlich öden letzten Tag unserer Tour vor uns zu haben – Transfer zur Fähre, Überfahrt, Fahrt in die Stadt. Aber da täuschten wir uns. Zumindest der erste Teil, die Strecke bis zur Fähre wurde sehr schön.
Wir waren früh aufgestanden, die Sonne lockte uns aus dem Zelt. Wir breiteten unsere Sachen aus, um sie zu trocknen und möglichst nichts nass einzupacken. Alles passte bestens. Wir hatten uns darauf geeinigt nicht zu hetzen und uns viel Zeit für das Einchecken und alles was damit verbunden war zu nehmen. Also liebe eine Fähre sausen lassen, als in der Hektik Fehler machen. Also haben wir das Zelt und die Unterlage ausgebreitet und in Ruhe getrocknet. Wir hatten die richtige Stelle auf dem Campingplatz gewählt, wo wir Sonne von der ersten Stunde an hatten und diese ausnutzen konnten.

Die Fahrt von Marielyst nach Gedser war sehr schön. Sie ging zu einem Großteil durch einen Wald auf unbefestigten Wegen. Hier konnte man nicht rasen und wir genossen unsere letzten Stunden in Dänemark. In Gedser ankommend fuhren wir zunächst einer Eingebung folgend zum Wasserturm, den man zu unserer Überraschung besteigen konnte. In ihm war ein kleines Heimatmuseum. Wir haben sie Aussicht von oben, unseren letzten weiten Blick über das Land genossen.

Neben dem Turm war ein kleiner Flohmarkt. Die Damen freuten sich über Besucher und wir hatten ein lustiges Gespräch. Sie empfohlen uns für einen Kaffee eine kleine Galerie ganz in der Nähe, die ebenfalls einem kleinen Museum angegliedert waren. So kam auch dort ein nettes Gespräch zu Stande. Mit diesen beiden Hightlights hatten wir gar nicht gerechnet. So ergingen die beiden Stunden, die wir auf die Fähre warten mussten, wie im Flug.

Die Fährgesellschaft viel uns dann sehr positiv auf. Zum ersten durften Radfahrer als erste auf die Fähre vor den LKWs und wir wurden dazu von einem Mitarbeiter am Terminal abgeholt, so dass wir nicht auf dem öden Gelände zwischen PKW und LKW stehen und warten mussten. Darüberhinaus waren auf der Fähre sehr schöne und geräumige Stellplätze für Radfahrer.
In Deutschland angekommen holte uns dann aber die Wirklichkeit wieder ein: Es gab im Hafengelände keine Beschilderung für Radfahrer, nur Wegweiser zur Autobahn für PKW und LKW und so verfuhren wir uns zweimal und wurden wieder zurückgeschickt. In Gedser hatte es im Unterschied einen seperat ausgewiesenen Radweg von und zur Fähre abseits der Autostraße gegeben. Ein Mit(über)fahrer meinte zu uns: Jetzt wissen wir definiti, dass wir wieder in Deutschland sind. Der Weg in die Stadt war sehr schlecht, nämlich zweideutig ausgeschildert. Da muss Deutschland noch sehr viel lernen, wenn es um Fahrradfreundlichkeit geht.

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