Die Tour der Entschleunigung. Heute waren es mal gerade 12 km. Aber fangen wir erst noch Mal bei gestern Abend an.
Obwohl wir nicht viel getan hatten, waren wir müde. Ich wollte aber nicht zu früh ins Bett, denn dann bin ich viel zu früh wach. Also habe ich noch einen Spaziergang am Kanal gemacht. Als ich zurückkam sprachen mich norwegische Gäste auf dem Campingplatz an und wir kamen ins Gespräch. Radebrechend auf dänisch, englisch und deutsch. Und so bin ich dann später ins Bett, als ursprünglich geplant.
Heute morgen haben wir langsam getan und als wir gerade auf dem Weg zur Rezeption waren, um einen Kaffee zu trinken, kam Andreas auf seinem Rad vorbei. Eigentlich wollte er nur von der Brücke über den Kanal ein paar Bilder machen und dann weiter. Er bat mich ein Foto von ihm vor der Brücke und dem Kanal zu machen, und ließ sich jedoch von mir in ein Gespräch verwickeln. Schließlich bestellte er sich im Cafe einen Kaffee und gesellte sich zu uns an den Tisch. Wir hatten ein interessantes anderthalbstündiges Gespräch, dass ihn jetzt wohl weit zurückgeworfen hat in seinem Zeitplan, denn eigentlich wollte noch viele Kilometer bis 21.00 Uhr schaffen. Sein Weg sollte ihn nach Stockholm, den Ålands und weiter zum Nordkap führen. Trotz der Unterschiede in der Art des Fahradreisens, entdeckten wir Gemeinsamkeiten wie Autolosigkeit, Sabbatjahr uvm.
Gegen Mittag trennten sich dann unsere Wege. Wir zockelten weiter nach Wassbacken. Dort gibt es ein Restaurant und Campingplatz direkt am Kanal, das viele als Ausflugsziel ansteuerten. Hier aßen wir einen Spieß mit Fritten. Dort trafen wir auch ein dänisches Segelschiff wieder, dessen Besitzer uns in Sjötorp, als wir vorbeifuhren, zugerufen hatte, dass wir wohl eher in Mem sein werden als er. Unter normalen Bedingungen sicherlich richtig. Aber wir sind nicht schneller.
Als wir dort sitzen, fährt eines der historischen alten Kanalschiffe vorbei. Es gibt noch mehrere, die teilweise in der Sommerzeit wie früher zwischen Göteborg und Stockholm pendeln. Die Sandön macht jedoch nur Tagestouren auf dem Kanal.
Hier im Restaurant haben wir auch die ein oder andere Familie wiedergesehen, die wir unterwegs schon mal getroffen haben. Der Kanal scheint eine beliebte Tour von Großeltern mit ihren Enkeln zu sein. Die Eltern haben noch keine Ferien und die Großeltern nutzen diese Zeit.
Mach wenigen Kilometern erreichten wir Tåtorp, wo der Kanal zunächst mal endet und in einen See mündet und eine Schutzhütte mit Wiese zum Übernachten einlädt. An dieser Stelle ist eine Schleuse, die noch handbetrieben ist, da der Höhenunterschied zwischen Kanal und See nur wenige Zentimeter beträgt. Diese Schleuse ist auch die höchste Schleuse des Gotakanals. Ansonsten ist hier aber nichts los. Tote Hose. Das Cafe in der JH ist noch geschlossen, wo ich Wasser holen wollte. So fiel das geplante Eis aus. Neben der Schleuse ist auch ein kleiner Stellplatz für Wohnmobile. Für den Schleusenwächter gibt es ein Trockenklo, das wir auch nutzen wollen.
Abends saßen wir dann mit einem schwedischen Ehepaar und der Mutter an der Schleuse in der Abendsonne. Da zwei Wohnmobile auf dem nahen Parkplatz standen, fragten wir, wie sie denn unterwegs seien. Die 82-jährige Mutter fuhr eines der Wohnmobile, das Ehepaar das andere, wie wir erfuhren. Das forderte unseren Respekt ein. Das Ehepaar aus der Nähe Stockholms traf sich an der Schleuse mit der Mutter aus Skåne.













