Göteborg – Kungälv

Wir hatten eine ruhige Nacht, auch wenn das Dröhnen der Schiffsmotoren nicht zu überhören war. Vielmehr wirkte das gleichmäßige Brummen eher einschläfernd. Gegen Mitternacht waren wir unter einer großen Brücke durchgefahren, ehe wir müde ins Bett gefallen sind. Uns blieb jedoch unklar, ob wir soeben an Kopenhagen vorbeifuhren oder die Brücke zwischen Fyn und Saelland unterquerten. Müde, wie wir waren, haben wir das nur andiskutiert, aber nicht mit Hilfe des GPS aufgelöst, was ein leichtes gewesen wäre.

Gegen 5.00 Uhr morgens weckte uns der Sonnenaufgang und trieb mich auf Deck, um eine paar Aufnahmen zu machen. Auf dem ganzen Schiff war es ruhig. Erst gegen 7.00 Uhr kam Leben ins Schiff, als das Frühstücksbuffet eröffnet wurde.

Um 9.15 legten wir pünktlich in Göteborg an. Wir ließen uns Zeit in den Bauch des Schiffes zu unseren Fahrrädern zu gehen, denn erst mussten die Autos raus, ehe wir die Räder aus dem Fahrradkeller, den das Schiff hatte, herausgeholt werden konnten.

Wir fuhren in die Stadt und fuhren zunächst zum Telia-Shop am Bahnhof in einem riesigen Einkaufszentrum, um uns eine Prepaidkarte und 3 GB Datenvolumen zu besorgen. Im Shop dauerte es dann keine 5 Minuten und ich hatte eine SIMM-Karte in meinem Smartphone und Internet. Es war ganz einfach, keine Anmeldung, keine Wartezeit, mit dem Bezahlen erhielt der Verkäufer einen Code, den er per SMS auf dem Handy (mit der neuen Karte) verschickte und es war freigeschaltet. Man kann seine Wünsche an Telefon und Datenrate ganz individuelle zusammenstellen. Und das ohne Grundtarif für die Karte und umfangreiche Erfassung der persönlichen Daten.

Weiter ging es zu SWE-Buss eine schwedischen Busgesellschaft, denn nicht alle schwedischen Bahnen nehmen Fahrräder mit, während es SWE-Bus jedoch macht. Hier fragten wir nach, wie wir verfahren müssen, wenn wir den Bus von Söderköping nach Kalmar mit zwei Rädern nehmen wollen. Auch dies scheint sehr einfach zu sein. Wir werden es sehen, wenn es denn soweit kommt. Nach einer Tasse Kaffee in dem hochmodernen und gemütlichen Busterminal machten wir uns auf den Weg zu unserem ersten Ziel. Im Busterminal erlebten wir an den öffentlichen Toiletten eine Überraschung. Sie mußten mit Mobile Pay vom Handy aus bezahlt werden. Man erhält dann nach der Bezahlung eine SMS mit einem Code für das Schloss. Mobile Pay heißt in Schweden Swift

Jedoch war die Fahrt aus der Stadt heraus schwierig, da es überall Baustellen gab. So standen wir eine halbe Stunde nach unserem ersten Versuch erneut am Bahnhof, da eine Durchfahrt am Hafen gesperrt war. Eine weitere Baustelle in der Nähe der Autobahn schickte uns auf einen weiteren Umweg, den wir aber eher postiv beurteilten, da der Weg nicht direkt neben der Autobahn verlief, wie der ursprüngliche.

Kurz vor Kungälv ärgerte uns eine veränderte Beschilderung. Sie schickte uns auf stark befahrene Straße mit einem herrlich breiten Radweg. Jedoch endete dieser urplötzlich ohne Ersatz oder Hinweis. Wir sind dann auf die ursprüngliche Straße ausgewichen, die sich jedoch durch starke Steigungen auszeichnete. Die Landschaft war jedoch herrlich.

Kurz danach erreichten wir Kungälv und den Campingplatz, den wir von früher kannten. Kaum hatten wir das Zelt aufgebaut, begann es zu regnen. So war denn die Motivation, die Festung von Kungälv noch zu besuchen, schnell verschwunden. Wir duschten und machten es uns im Zelt gemütlich. Später nachdem es aufgehört hatte zu regnen, war die Burg geschlossen, so mußten ein paar Bilder von außen ausreichen.

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