Engesvang – Silkeborg (20 km)

Gestern haben wir uns, nachdem wir den Wetterbericht gesehen haben, vorsichtshalber für den heutigen Tag eine Hütte auf einem Campingplatz in Silkeborg gebucht. Es sollte heute ab 10.00 Uhr durchgehend regnen. Im Regen fahren und dann Zelt aufbauen, das im übrigen nach dem gestrigen wunderschönen Morgen ziemlich trocken ist, dazu hatten wir keine Lust. Wir haben uns den Wecker auf 6 Uhr gestellt, damit vor dem Regen in Silkeborg sein konnten. Die 20 km bis dorthin müssten wir bis zum einsetzenden Regen geschafft haben.
Als wir aufstanden sah es überhaupt nicht nach schlechtem Wetter aus. Die Sonne kam gerade über die Bauspitzen, es war war sonnig und der Himmel war nahtlos blau. In Kragelund auf dem Weg nach Silkeborg haben wir die Kirche besichtigt. Kurz danach sehen wir die dunklen Wolken aufziehen. Bei der Abfahrt vom Shelter, in dem wir letzte Nacht geschlafen haben, haben wir noch überlegt, ob wir die Pullover ausziehen sollten, so angenehm warm war es. Jedoch waren wir jetzt froh, die Pullover anzuhaben, denn es wurde mit den aufziehenden Wolken empfindlich kalt und kurz bevor wir nach Silkeborg kamen,  pünktlich um 9.45 Uhr begann es zu regnen. Wir haben dann sofort ein Cafe in Silkeborg gesucht und auch ein kleines Cafe in der Fußgängerzone gefunden. Solche Läden findet man in Dänemark nur in größeren Städten. Auf dem Land findet man höchstens mal eine Pizzeria im dänischen Stil (siehe den Bericht von gestern), aber gemütliche Gaststätten und Cafes sind eine Seltenheit.
Wir haben dann drei Stunden in dem Cafe gesessen, ein wenig im Internet gesurft, den Wetterbericht befragt und gewartet. Wir waren aber nicht die einzigen, die dort auf das Ende des Regens warteten. IN einer Regenpause machten wir uns schließlich auf den Weg zum Campingplatz. Als wir ankamen war die Rezeption unseres Campingplatzes nicht besetzt. Im Aufenthaltsraum hatten wir Internet, so dass uns nicht langweilig wurden, während immer wieder kräftige Schauern  über uns hinweg zogen. Das Wetter war wenig einladend, so dass wir nach Bezug unserer Hütte den restlichen Nachmittag dazu brauchten die Webseite des Kirchenradios zu aktualisieren und andere Aufgaben, die in den letzten beiden Wochen liegen geblieben sind, aufzuarbeiten.

Unsere herrliche Wiese
Der Schlafsack wird verpackt.
Kirche von Kragelund

Silkeborgs Rathaus
Hütte auf dem Campingplatz in Silkeborg

Der Esstisch als Arbeitstisch
Der Schlafraum

Kølvrå – Engesvang (37 km)

Nach einer Nacht mit Gewittern, die uns an unserem windgeschützten Platz nicht weiter störten, tauchten morgens um sechs bei uns am Angelsee die ersten Angler auf. Wir erlebten es auch zum ersten Mal, dass einer was fing. Gestern hatte, während wir dort waren und die Angler beobachteten, keiner Erfolg gehabt.
Die Sonne schien heute morgen, motivierte uns und trocknete unser Zelt. Lt Wetterbericht im Internet sollte sich das Wetter nachmittags ändern, so dass wir uns zügig auf den Weg machten. Rückenwind, herrliche Landschaften, tolle Straßen ohne größere Steigumgen, liessen uns schnell vorankommen. An einer kleinen Kreuzung stießen wir auf die Route 3, den Heerweg, den wir vor vielem Jahren mit unserenn Kindern mal geradelt sind.
Die Gegend ist nicht sehr dicht besiedelt und wir kamen durch keinen Ort. Die Versorgung war also schwierig und den täglichen Kaffee hatten wir noch nicht bekommen. Am Bøllingsø gab es mehrere primitive Übernachtungsplätze, die wir uns anschauen wollten. In Engesvang, einem kleinen Ort etwas hinter dem See, wollten wir einkaufen. Am See gab es ein kleines Heimatmuseum, wo wir eigentlich nur kurz anhalten wollten. Das Museum war auch eigentlich geschlossen. Wegen einer Gruppenführung war jedoch Personal vor Ort und wir bekamen einen Kaffee und Kuchen und durften die kleine Ausstellung besichtigen.
Bei unserer anschließenden Suche nach einem Übernachtungsplatz fanden wir einen wunderschönen Shelter am See. Abseits von der Straße, in einem schönen Gebiet und mit einem kleinen Plumpsklo. Es war also für alles gesorgt.
Auf dem Weg zum Einkauf in Engesvang begann es zu regnen. In einer Pizzeria, nach unserem Verständnis eher eine Frittenbude, warteten wir den Regen ab. Da war richtig was los in dem Laden. Nicht dass die Gäste dort aßen, wie in deutschen Pizzerien üblich, vielmehr wurden hier fast ausschließlich Pizzen abgeholt. Das haben wir auch schon früher häufiger beobachtet, dass dänische Pizzerien nicht mit deutschen Pizzerien vergleichbar sind.
Anschließend tätigten wir unseren Einkauf und fuhren wieder am See entlang zu unserer wunderschönen Wiese zurück. Wir genossen den ruhigen Abend abseits von der Zivilisation, gingen ein wenig in der Umgebung spazieren, ehe wir uns in dem Shelter zum Schlafen begaben. Die Shelter in Dänemark sind schon eine Pracht. Die dritte Nacht, in der wir unser Zelt nicht aufbauen müssen.

Unser Zelt am Angelsee
Das Verpackungschaos
Das Heimatmuseum
Unser Übernachtungsplatz in ruhiger Lage am See
Der Shelter ist bezugsfertig
Das Toilettenhaus

Das Naturschutzgebiet am See.

Sevel – Kølvrå (46 km)

Heute morgen lachte uns die Sonne an, endlich mal. Aber es war ziemlich feucht rund um unsere kleine ‚Hütte‘.

Wir hatten eine traumhaft schöne Strecke bis Kølvrå. Es war ziemlich flach, nur bei Taleinschnitten von Bächen ging es mal kurz steil runter und anschließend wieder rauf. Ansonsten hatten wir ein absolut ruhige und fast autofreie Fahrt durch schöne Landschaft und viel Wald. Pause machten wir an einer anscheinend verlassenen Efterschole. Man hatte die Schule anscheinend erst kürzlich überraschend verlassen, denn auf den Tischen im Speisesaal standen noch Teller und Tassen und in den Büros standen noch die Computer.
Da wir die Besitzer unseres für heute Abend eigentlich geplanten primitiven Campingplatz nicht erreichen konnten, hatten wir uns vorsichtshalber einen alternative Platz ausgesucht, konnten jedoch online nicht die Straßenverhältnisse für die Strecke dorthin überprüfen. An der entscheidenden Kreuzung angekommen, wo wir die ursprünglich geplante Strecke verlassen mussten, um zu dem neuen Ziel zu fahren, entschieden wir uns aber gegen die Alternative. Auf einem kurzen stark befahrenen Stück Autostraße gleich nach der Kreuzung wurden wir mehrfach geschnitten. Diese Straße war uns zu gefährlich. Wir entschieden das ursprüngliche Ziel zumindest mal anzusteuern und zu auszuprobieren, ansonsten hätte es auch noch die Möglichkeit einen Campingplatz anzusteuern, gegeben.
Nach etwas Suchen fanden wir den primitiven Campingplatz. Der Betreiber eines Angelsees bot Wanderern und Radfahrern an, an seinem Teich das Zelt aufzuschlagen und die vorhandenen Facilitäten, wie Toilette etc, zu benutzen. Hier lagen wir völlig ruhig mit einem herrlichen Blick auf den Teich. Gegen Abend zogen die Angeler ab und wir waren alleine.

Unser (Luxus-)Shelter
Herrliche Wege

Hügelgräber am Horizont
Die verlassene Efterschole
Nix mehr los in der Efterschole
Am Angelsee

Endlich mal Sonnenschein

Holstebro – Sevel (39 km)

Geschlafen haben wir gut in unserem Shelter. Dem Gefühl nach hat es die ganze Nacht geregnet. Das Feuer der Pfadfinder ließ sich leicht wieder entfachen, so dass wir im warmen zusammenpacken konnten. Wir haben also schnell zusammengepackt, um in die Stadt zu fahren und zu frühstücken. Als wir uns auf den Weg machten, begann es erneut zu schütten. Nass kamen wir zum Kaffeladen, genauso hieß das Cafe mitten in der Stadt, an, wo wir ein leckeres Frühstück bekamen. Nachdem Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Sevel. Es hatte aufgehört zu regnen. Wir wollten zügig durchfahren, da in Sevel das Freilichtmuseum Hjerl Hede liegt. Vielleich hatten wir dort eine Chance auf eine Tasse Kaffee. Es war kein ebenes Terrain, durch das wir radelten und es ging ständig ein wenig rauf und runter. In Sevel fanden wir dann recht schnell unseren Shelter, wieder ein Platz von Pfadfindern, direkt neben dem Campingplatz und einen kleinen Kaufmann unterhalb der Kirche. Nachdem wir uns umgesehen hatten, machten wir uns also auf den Weg zum Museum, dessen Cafe aber nur erreichbar ist, wenn man Eintritt bezahlt. Da nur noch eine Stunde blieb, entschieden wie uns dagegen.
Zurück am Shelter meldeten wir uns am Campingplatz an und erhielten eine Duschkarte für die Duschen auf dem Platz.
Abends hatten dann die hiesigen Pfadfinder ihr Treffen. Da wir im Shelter übernachten wollten, verzichteten sie auf ihr obligatorisches Lagerfeuer, das uns die ganze Bude verräuchert hätte. Schließlich vertrieb die Jugendlichen ein einsetzender Regen.

Marktplatz von Holstebro

Stadtreinigung von Holstebro
Bücherei in Holstebro

Shelter in Sevel

Nørre Nissum – Holstebro (41 km)

Nach einem kurzen und schmerzlosen aber trotzdem herzlichen Abschied ging es heute weiter per Rad nach Holstebro. Nicht sehr weit, aber in Anbetracht des angekündigten Regenwetters,
beeilten wir uns. Da uns der Hinweg nach Nørre Nissum an der Küste entlang nicht gefallen hatte, fuhren wir nicht auf dem gleichen Weg zurück, sondern direkt nach Süden zur Klosterhede. Und es war die richtige Entscheidung. wir hatten Rückenwind und die Landschaft wurde schnell flacher, so dass wir zügig vorankamen. Küstenstraßen neigen dazu immer wieder ans Wasser herunterzuführen. Kurz vor Holstebro lag der geplante Pfadfinderplatz auf dem zwei Shelter für Wanderer zur Verfügung stehen. Nach der Besichtigung der beiden Shelter wollten wir zum Kaffee in die Stadt, aber es schüttete aus allen Rohren. Wir machten es uns also im Shelter gemütlich und warteten fast zwei Stunden auf eine Regenpause.
Als wir dann in die Stadt fuhren regnete es erneut und natürlich sind wir nass geworden.
Als wir zurück kamen zum Shelter, brannte ein Feuer in der Feuerstelle und Pfadfinder wuselten auf dem Geländer herum.

Nachdem diese von ihren Eltern abgeholt worden sind und wir wieder alleine waren, entschieden wir uns, kein Zelt aufzubauen und in einem Shelter zu schlafen. Lange saßen wir noch am Feuer, das die Pfadfindernnen nicht gelöscht hatten. Es gab auf dem Platz fließend Wasser und eine Toilette.

Hier etwa halber Strecke regnete es noch nicht.

Unsere Klamotten haben wir rund um das Feuer zum Trocknen aufgehängt.
Auch wir freuen uns über das wärmende Feuer
Warten im Shelter auf das Ende des Regens