Vorgestern hatte sich Monika das Knie beim Abbau des Innenzeltes verdreht. Gestern hatte sie Schmerzen und konnte immer schlechter laufen. Radfahren dagegen bereitete ihr keinerlei Probleme. Als aber gestern abend die Schmerzen zunahmen, entschieden wir uns heute vorsichtshalber einen Arzt aufzusuchen. Das Personal unseres 5-Sterne-Platzes war hilfreich und erzählte uns, was wir am besten machen sollten. Sie verwiesen uns an das örtliche Krankenhaus. Dorthin fuhren wir, nachdem wir einen Teil unserer Sachen zusammengepackt hatten. Das Zelt ließen wir stehen für den Fall der Fälle (der dann nicht eintrat), dass wir einen Tag länger bleiben müssen. Der Besuch der Notaufnahme kostete gleich mal zu Anfang 3200 SKr, ca 350 Euro. Da war dann aber alles drin, Röntgen, Bandagieren, Arztgespräch. Eine einfache Verschreibung eines Medikamentes hätte das gleiche gekostet. Das ganze dauerte insgesamt 3 Stunden mit der Auskunft, dass nichts schlimmes vorliegt und wir ruhig weiterfahren können. Die Schmerzen setzen die Grenzen.
Mittlerweile war es nach dem Krankenhausbesuch 12.30 Uhr und so überlegten wir, wie wir vorgehen sollten. Heute gab es die Möglichkeit die geplante Route zu verkürzen. Außerdem sollte gegen abend das Wetter schlechter werden. So studierten wir die Karte und gaben die Alternativroute in unser GPS ein, packten zusammen und fuhren gegen 14.00 Uhr los. Es ging zunächst an der Küste des Vänern lang auf dem ursprünglich geplanden Cykelleden. Unterwegs fielen uns schon ziemlich neue Schilder auf mit der Aufschrift Mariestad und Hälleris, dem Ort, wo wir hinwollten. An der Stelle, an der wir den Cykelleden verlassen wollten, wiesen auch diese Hinweisschilder in die von uns geplante Richtung. Und so entschieden wir uns dieser Beschilderung, die ganz ausgezeichnet war, zu folgen, statt unserer groben Planung. Die Streckenführung war toll. Sie nutzte vorhandene Straßen, die durch kleine Pfade, die in unserer Karte nicht eingetragen waren, ergänzt wurden, um diese günstig zu verbinden. Diese Strecke, die sich an der Bahntrasse orientierte schien nagelneu zu sein und traf genau unser Bedürfnisse. Es gab zwar zwei bissige Steigung hoch zur Bahntrasse, ansonsten war sie meist flach und sehr schön zu fahren. Teilweise unbefestigt durch Wald, aber einfach schön.
Ca. halbe Strecke mußten wir einen Berg hinauf und wurden oben mit einem Cafe und Bäckerei in einem alten Bauernstall belohnt. Es war richtig gemütlich und wohl ein Geheimtipp, denn ständig kamen Leute, um Kuchen zu holen. Da wir auf der Streckenführung absehen konnten, dass wir nicht durch Hälleris kommen würden, um einzukaufen, entschieden wir uns, hier zu essen und auf dem Campingplatz auf das Angebot des Kiosk oder Ladens zurückzugreifen. Wir bestellten zwei leckere Gerichte auf hausgemachtem Brot, die sehr lecker waren.
Kurz bevor wir im Cafe angekommen waren, hatte es begonnen zu nieseln. Jedoch hörte es kurz nachdem wir wieder losfuhren wieder auf, so dass wir trocken den Campingplatz quer durch den Wald und nicht auf der offiziellen Route erreichten. Unser Gps hatte uns auf einen Weg geführt, vorbei am Bahnhof von Råbäck, mitten in der Wildnis, der unbefestigt und steil war, so dass wir berab schieben mußten. Aber auf diesem Weg haben wir nahezu 8 km eingespart. In die andere Richtung aber hätten wir diesen Weg nicht nehmen wollen. Wir müssen uns also die Strecke von morgen nochmal anschauen.
Der Kiosk auf dem Campinplatz hatte kein sonderlich großes Angebot, so war unser Abendessen nicht sonderlich ‚gesund‘. Wir holten uns zwei Bier und jeweils eine Tüte Chips und Flips. Kalorienmäßig wird das wohl gepasst haben.








