Da es am Mittwoch losgehen soll mit unserer Gotakanaltour wollten wir bis dahin nichts riskieren und haben unsere restlichen Pläne für Stockholm stark reduziert. Ich bin dann erstmal alleine zum Mittagessen ins Kulturhaus, das wir letzte Woche gefunden haben, gefahren. Dabei kam mir die Idee, doch die Funktionstüchtigkeit des ÖVPN in Stockholm auszuprobieren. Mit Ubahn, Straßenbahn und zwei Pendelbooten wollte ich eine bestimmte Strecke zurücklegen.

Mich hat überrascht, wie gut das klappte. Keine langen Umstiegszeiten, völlig entspannt. So wünscht man sich öffentlichen Nahverkehr. Der Fahrkartenkauf stellt sich jedoch für Touristen, vor allem deutsch Touristen und hier wieder insbesonder älter als sehr schwierig dar. Man benötigt entweder eine Abo-Karte, die Touristen ja nunmal nicht haben, besorgt sich eine Zeitkarte oder bezahlt mit Kreditkarte. Eine Bezahlung mit Bargeld ist fast nirgends möglich. Der Umgang mit digitaler Bezahlung ist, wie wir auch schon in anderen Ländern beobachteten, in Schweden sehr viel selbstverständlicher. Bei Kartenzahlung muss jeder Fahrgast eine eigene Karte besitzen. Die Fahrpreisbezahlung per Kreditkarte für zwei Personen, also auch Ehepartner oder Freund/in, ist nicht möglich. Die Bezahlung erfolgt nämlich über den in der Karte integrierten RFC-Chip und ein einfaches Kartenlesegerät, dass manuelle Eingaben nicht vorsieht. Im Prinzip eine Methode, um Fahrgäste schnell abzufertigen.