Klippinge – Lille Heddinge

Der angekündigte Sturm blieb aus. Nach einem kurzen und heftigen Schauer in der Nacht erstarb der Wind. Es hat dann noch weiter genieselt, aber das schläfert ja wunderschön ein. Da das Regenradar im Internet anzeigte, dass es bis neun Uhr regnen sollte, haben wir uns um sieben umgedreht und weiter geschlafen.
Unsere Tour ging heute um die Halbinsel Stevns. An der Küste liegen an mehreren Stellen Überbleibsel von Raketenanlagen aus dem kalten Krieg, die jetzt zugänglich sind.
Als erstes fuhren wir zum Naturzentrum, einer ehemaligen Radarstellung, jetzt eine große Wiese, wo man zelten darf. Vor zwei Jahren war hier der Bär los, jetzt sah der Platz verlassen aus, das Gras nicht geschnitten, das Infozenter geschlossen. Ein einzelnes Ehepaar kam, während wir da waren, und wollten ihr Zelt aufschlagen. Für uns war es noch zu früh am Tag. Da unsere Vorräte aufgebraucht waren, entschlossen wir uns zunächst nach Store Heddinge zum Einkauf zu fahren.
Dort erhielten wir von einer Gastgeberin von Brugminbaghave, die wir morgens kontaktiert katten, einen Anruf, dass wir gerne ihren Garten benutzen dürfen, sie aber in Urlaub fahren wolle. Ob wir in der Nähe wären und gleich vorbeikommen könnten.
Bis Lille Heddinge war es nicht weit, also änderten wir unsere Pläne und machten uns auf den Weg. Die Dame bot uns dann sogar ihr kleines Gartenhaus an und verriet uns, wo der Schlüssel zum Haus versteckt ist, damit wir die Toilette benutzen konnten. Dann fuhr sie in Urlaub. Was für ein Vertrauen.
Wir haben dann gegessen und sind ohne Gepäck los. Zunächst nach Hojerup, wo eine alte Kirche auf den Klippen der Kalkfelsen steht, die 1928 zu einem Drittel abgestürzt ist. Die Ruine ist gut gesichert und man hat vom ehemaligen Altarraum aus einen umwerfenden Blick. Hier trafen wir ein niederländisches Ehepaar, mit dem wir etwas quatschten und zu meiner Überraschung fiel es mit leicht niederländisch zu reden.
Weiterr ging es zu einem Leuchtfeuer (Fyr), wo in den Zeiten des kalten Krieges eine Radaranlage und eine Station zur optischen Überwachung der Durchfahrt durch das Kattegat lag. Die Station ist jetzt ein kleiner Kiosk, alle Gebäude sind noch vorhanden, die Raketenstellungen noch erkennbar. Den Leuchtturm kann man tagsüber besteigen, wir waren aber spät dran.
Hier trafen wir ein deutsches Ehepaar mit zwei Kindern (2 und 4) im Anhänger auf Radtour. Die Mutter hatte ein Ebike als Zugrad vor dem Anhänger. Diese Familie erinnerte uns an unsere erste Tour mit unserer Tochter, als diese mal gerade ein Jahr alt war.

Hier hinter dem Stall haben wir unser Zelt letzte Nacht aufgebaut.

Ein altes Umspannhäuschen
Auf dem ehemaligen Radarfeld. Hier haben wir vor zwei Jahren unser Zelt aufgebaut.
Direkt daneben die Kalkgrube
Unser Gartenhäuschen
In diesem alten Haus war die Toilette

Der alte Leutturm auf der Klippe
Eingagn zur aufgegebenen Kirche
Blick vom Chorraum der aufgegebenen Kirche
So sieht es heute aus.
Blick von unten