Es hat die ganze Nacht gestürmt. Unser Baghave lag zwar hinter einem Haus, aber an einer Klippe, wo der vom Meer kommende Wind nach oben mußte. Daher kam der Wind nicht beständig aus einer, sondern aus ständig wechselnden Richtungen. Dreimal mussten wir in der Nacht raus, um unser Zelt nachzuspannen. Bei Windstößen von der Seite löste sich immer wieder die Spannung der Abspannung auf der Gegenseite. Es war zwar nicht kalt, aber durch den Wind kühlte man schnell aus, deswegen suchten wir nach dem Abbau eine windstille Stelle am Haus für das Frühstück. Mit unserer Gastgeberin haben wir nicht viel Kontakt gehabt.
Schließlich musste wieder alles runtergeschleppt werden zum Fahrrad. Wir fuhren in die Stadt und fanden in einem recht öden Einkaufszentrum eine Bäckerei mit ein paar Tischen. Da es draußen immer noch windete und recht ungemütlich war, kümmerte uns das wenig. Wir planten die kommenden Tage und riefen einen Anbieter eines Baghaves an. Nachdem wir die nächste Nacht festgemacht hatten, machten wir uns auf den Weg. Raus aus der Stadt war ein wenig langweilig, aber dann kamen wir zum Wald von Asserbo, durch den ein wunderschöner Weg führte. Es ging durch ein Gemisch aus Kiefern und Birken. Unterwegs trafen wir eine Holländerin, die alleine unterwegs war und in umgekehrter Richtung also gegen den Wind unterwegs war. Wir hatten das Glück mit dem recht strammen Wind im Rücken zu fahren. Sie war auf dem Weg nach Amsterdem und wird bei den Wetteraussichten und der Fahrtrichtung wohl weiter gegen den Wind kämpfen müssen. In Tisvilde haben wir in einem Supermarkt eingekauft und uns einen windstillen Platz für eine Pause gesucht. Dabei bemerkten wir dann, dass der Nasenbolzen meines Brookssattels gebrochen ist. In Tidsvilde hatten wir bei der Durchfahrt einen Fahrradverleih gesehen. Ich bin also zurück in den Ort, um nach einer Lösung zu suchen. Der Betreiber des Ladens hatte keinerlei Ersatzteile, wusste sich jedoch zu helfen und fixierte meinen Sattel mit Kabelbindern. Weiter fuhren wir über Vejby zu unserem heutigen Gastgeber, der seinen riesigen Garten rund um sein wunderschönes Sommerhaus zur Verfügung stellte. Wir wurden gleich auf ein Bier eingeladen. Als wir unser Problem mit dem Sattel schilderten, setzte sich Uffe gleich an den Rechner und half bei der Suche nach dem Ersatzteil. Er fand schnell heraus, wie das Ersatzteil auf dänisch bezeichnet wird. Ich hatte mich daran vergeblich versucht. Wir durften seine Toilette benutzen und hatten eine herrliche windstille Stelle. Das war ideal nach diesem windigen Tag, den wir dank Rückenwind ohne große Mühe überstanden hatten.
Da es ziemlich abgekühlt war, waren wir früh im Bett.









