Nørre Nissum – Tag 3

Die Vorträge des heutigen Tages standen im Zeichen von Sturm und Wetter an der Westküste Jütland. Heute hatte wieder die Powerfrau Sizz die Verantwortung für das Programm.

In einem ersten Vortrag erhielten wir eine Einführung in die Geschichte des Sturmschutz der Westküste hier in der Gegend. In einem zweiten Teil erzählte Sizz die Geschichte von vier Schiffen, die an der Küste gestrandet sind, welche Rettungsmaßnahmen ergriffen wurden und welche Auswirkungen diese Unglücke auf die Menschen, die an der Küstewohnten, hatte. Psychologische Hilfe, um das erlebte zu verdauen, gab es damals noch nicht. Teilweise konnten die Menschen auf den Dünen die Schreie der Seeleute auf den verunglückten Schiffe hören und mussten hilflos zusehen wie ihre Familienmitglieder hilflos dem Sturm ausgesetzt waren. Selbstverständlich versuchte man den Gestrandenen so weit möglich zu helfen, weil man selbst Männer und Söhne hatte, die zur See fuhren und man hoffte, dass ihnen in einer Notlage auch Hilfe zu Teil wird.

Andere Strandungen führten zu Reichtum. Eigentlich sollte das Strandgut, das angespült wurde, versteigert werden.  Manches Strandgut verschwand jedoch auf nimmer wiedersehen und mancher Fischer hatte plötzlich ein neues Dach oder neuen Fußboden.

Eine große Bedeutung hatte die Innere Mission rund um Lemvig. Die Menschen, die dort nahezu täglich unter dem Eindruck des Todes standen und nahezu alle einen geliebten Menschen in der Nordsee verloren hatten, waren empfänglich für diese Erweckungsbewegung innerhalb der evangelischen Kirche mit für heutige Begriffe unglaubliche Auswirkungen. So wurden bei einem Unglück mit mehreren Toten Seemännern die ‚ungläubigen‘ Kollegen nicht zusammen mit den ‚recht-gläubigen‘ Seemannern beerdigt. Dies führte zu einem unheimlichen sozialen Druck innerhalb der Gemeinschaft.

Nachmittags war ein Autor zu Besuch und erzählte von seinem dreibändigen Buch, dem Inhalt und dem wie der Entstehung. In diesem Buch verarbeitet er seine Erlebnisse als Jugendlicher und den Auswirkungen der Inneren Mission, die nach seiner Ansicht noch in seiner Jugend in den 80er und 90er Jahren in seinem Heimatort Lemvig noch spürbar war.

Abgeschlossen wurde der Tag am Abend mit einem Vortrag über zwei Künstler, die Kunstwerke aus Papier machen. Wir sahen interessante Kunstwerke von Callesen und Papfar.