Eigentlich wollten wir uns heute die Stadt ansehen. Es kam jedoch völlig anders.
Zunächst sind wir morgens zum Verkehrsbüro gegangen, um uns eine Stadtwanderung zu besorgen. Eine der vier möglichen Stadtwanderungen, die man uns in die Hand drückte, haben wir dann auch angefangen. Doch plötzlich sahen wir eine Touristengruppe um einen Führer geschart, von der wir zwei Mitglieder kannten. Sie waren früh morgens mit dem Bus aus Oldenburg gekommen, um sich die diesjährige Kulturhauptstadt Leeuwarden anzusehen, und hatten eine Führung gebucht. Und wir liefen ihnen jetzt über den Weg. Hätte man sich versucht abzusprechen, hätte es wahrscheinlich nicht geklappt, denn wir waren ja in unseren Kommunikationsmöglichkeiten sehr eingeschränkt.
Nach Abschluss der Führung, an der wir eingeladen wurden teilzunehmen, gingen wir mit unseren Bekannten essen und danach in das ehemalige Gefängnis der Stadt, das uns von unseren Gastgebern, aber auch im Touristenbüro empfohlen worden war. Dieses war da nicht mehr in Gebrauch und ist umfunktioniert worden. In einem Gebäudeteil waren im Untergeschoss in den Zellen kleine Geschäfte eingerichtet worden, während die Zellen im oberen Teil des Hauses als Zimmer für ein Hostel dienten. Leider konnte man diese nicht besichtigen, aberverständlich ist das schon. Ein kleines Museum informierte über verschiedene Insassen des Gefängnisses in seiner aktiven Zeit und erzählte von der Befreiung von Widerständlern im 2. Welt-Krieg. Dieser Trakt des Gefängisses sah immer noch aus wie ein altes Gefängnis, nur eben jetzt fein herausgeputzt. Wie wir abends erfuhren, hat man für andere Teile des Gebäudes noch keine Lösung gefunden, da die Finanzierung unklar ist.
Abends wurden wir von unseren Gastgebern eingeladen, mit ihnen eine Dokumentation über den Besuch der Riesen in der Stadt im Fernsehen anzusehen. Wir haben danach nett zusammengesessen und gequatscht. Dabei bemerkten wir, dass unsere Niederlandkenntnisse allmählich ziemlich aufgefrischt sind und wir wieder ziemlich flüssig an einer Konversation teilnehmen können, wenn es sich um Themen handelt,die wir in den letzten beiden Wochen auch mit anderen schon mal besprochen haben.










