Alkmaar

Unsere ursprüngliche Planung für den heutigen Tag war nicht gerade ideal. Geplant waren etwa 14 km von Driehuizen bis Alkmaar und danach etwa 30 km bis Den Helder. Hätten wir das so gemacht, wäre fast keine Zeit übrig , um uns Alkmaar anzusehen. Deshalb entschieden wir uns, unser Zelt nicht abzubauen, einen weiteren Ruhetag einzulegen, einen Rundweg nach Alkmaar zu fahren und auf den Helder zu verzichten. Das bedeutet aber auch , dass wir eine Stunde länger schlafen konnten.
In Alkmaar haben wir uns beim Touristenbüro eine Stadt-Wanderung besorgt. Sie führte uns durch stille Gässchen, aber auch an den Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbei. Zwischendurch unterbrachen wir die Stadtwanderung bei einem Restaurant und kehrten ein, an dem eine Büste von Rudi Carrell hing. Sogar der Platz vor dem Restaurant war nach ihm benannt. So lernen wir, das Rudi Carrell ein Kind dieser Stadt ist. Wir erfuhren aus unseren Brochuren, das in Alkmaar im 80 jährigen Krieg die Spanier hier erstmalig besiegt wurden, indem die Deiche rund um Alkmaar durch gestochen worden und das Umland geflutet wurde. weiterhin lernten wir, dass die Gasthäuser, die wir aus Groningen kennen , hier Hofjes heißen. Funktion und Zweck sind aber die gleichen, nämlich Unterkunft zu sein für alleinstehende Frauen , die keinen Männer Besuch haben durften, und dafür für das Wohl der Mitmenschen tägliche beten sollten.
Unser kleiner Campingplatz hatte sich im Laufe des Tages geleert, denn die Ferien und das Wochenende sind vorbei. Von unserer Bäuerin erfuhren wir etwas über die Geschichte des Hof auf dem wir zu Gast waren. Wir ließen uns erklären, welche Vorkehrungen getroffen werden muss, wenn der der Bulle die Kühe deckt und was dabei schief gehen kann , und besichtigten den Melkstand. Das Vieh auf dem Hof ist eine alte holländischer Rasse, mit kompakten Körperbau , weißen Köpfen und schwarzen Ringen um die Augen. Sie tragen noch Hörner und der Stall ist nach ökologischen Gesichtspunkten geplant, nach dem Motto ‚Der Stall muss an das Wohl der Tiere angepaßt werden, nicht die Tiere an den Stall‘.