Wir haben die Fähre über das Ijsselmeer von Urk nach Enkhuizen für heute Nachmittag gebucht und wollten uns die Zeit bis dahin dazu benutzen, uns Urk anzusehen. Urk hat ein kleines Museum, das seine Geschichte erzählt. Urk war bis 1940 eine Insel im Ijjsselmerr. Erst nachdem der Polder zwischen Urk und Overijssel geschlossen war und das Land trocken gefallen war, wurde aus Urk ein Hafenstädtchen am Ijjsselmeer bzw dem, was noch übrig geblieben ist. Ein Museumsmitarbeiter hat uns sehr interessante Geschichten erzählt. Er selbst ist in Urk aufgewachsen und erinnerte sich noch an die Zeit der Entstehung der Polder. Das Abpumpen des Wassers aus dem Polder, die Austrocknung und Urbachmachung des Bodens hat insgesamt sechs Jahre gedauert. Erst nach dem 2. Weltkrieg konnte man daran gehen, die so entstandene Landfläche zu nutzen. Filme und Bilder zeigten, wie die Deiche gebaut wurden. Alles noch ohne große Baumaschinen und vieles noch in Handarbeit … faszinierend.
Nach dem Museums Rundgang sind wir zum Leuchtturm gegangen und haben die Gässchen von Urk besichtigt. Am Hafen gab es eine historische Werft, wo Ehrenamtler frisch geräucherten Lachs anboten. Daneben boten die Rundfahrten in alten Plattbooten an, die sie restauriert hatten. Hier führten wir auch wieder interessante Gespräche. Es ist ein Vorteil, wenn man die Landessprache beherrscht und die Leute befragen kann.
In der Kirche von Urk war nachmittags gemeinsames singen. Dies findet in den Sommermonaten jeden Mittwochnachmittag unter Anleitung verschiedener Chöre aus dem Ort statt. Die Besucher konnten die Lieder auswählen, im Wechsel mit Vorträgen des Chores. Wir kamen erst kurz vor dem Beginn, da wir uns nicht vorstellen konnten, dass eine Veranstaltung um 14.00 Uhr viel Interesse finden würde. Wir haben uns jedoch gewaltig getäuscht. Die Kirche war brechend voll, gut 500 Leute, und wir fanden nur noch Platz auf der Empore. Wir waren ganz begeistert mit welcher Inbrunst dort gesungen wurde. Wir waren absolut begeistert und haben mit einer Gänsehaut die Kirche verlassen, um unser Schiff zu erreichen.
Mmit der Fähre nach Enkhuizen haben wir dann über das Ijsselmeer übergesetzt. Über uns war blauer Himmel und wir konnten die Überfahrt in der Sonne genießen .
Enkhuizen ist eine alte Festungsstadt. Sie hat einen beliebten Jachthafen und eine urige Altstadt rund um den alten Hafen. Entsprechend viel war los. Ausgerechnet die größten Jachten, die am allerwenigsten in das Altstadtbild passen, liegen in diesem alten Hafen und verstellen den Blick auf die schönen Fassaden. Wahrscheinlich können nur deren Besitzer sich das Liegegeld leisten.
In einer Schanze der mittelalterlichen Festung ist ein kleiner Campingplatz. Dort fanden wir einen Platz ganz in der Nähe der Stadt.













