Tour durch die Stadt

Das Abhacken von Sehenswürdigkeiten ist nicht (mehr) unser Ding. Ich weiss gar nicht, ob wir das je mal gemacht haben.

Unser Internet war ziemlich bescheiden. Die Fernsehbox schien ausreichend Daten zu bekommen, um verschiedene Kanäle zu zeigen. Über wifi hatten wir aber gerade mal ein Download von 370 kB. Ich habe dann ein wenig am Empfang geklagt und wir haben uns entschieden einen Ferienrouter zu kaufen und per Lan anzuschließen, denn dort schien der Datendurchsatz ausreichend. Wir sind also los diesmal in Richtung Fußgängerzone. Man kann in Stockholm alles fußläufig erreichen, wenn man zentral wohnt. Im zweiten Laden fanden wir den gewünschten Accesspoint. Ganz in der Nähe war das Kulturhaus. Es war im Führer empfohlen worden, da dort ein Cafe war, und man eine herrliche Aussicht hat. Es gab aber dort auch ein drei Gänge Menu für knapp 12 €, mit Kaffee und Getränken. Da Schweden sehr teuer ist, ist das ein sehr guter Tipp, den wir in den nächsten Tagen ausnutzen werden.

Da es uns auch interessierte einen schwedischen Gottesdienst mit zu machen, haben wir in den letzten Tagen immer wieder an Kirchen erfolglos nach Hinweisen auf Gottesdienste geachtet. Heute sind wir an der Frederikskirche fündig geworden. Eine mächtige,aber für ihre Verhältnisse schlichte Kirche.

Bahnfahren und öffentlicher Nahverkehr gehören auch zu unseren Interessen und davon gibt es reichlich in Stockholm. Als stand als nächtes die Tram auf der Liste. Wir sind mit der Tram zur Wasa und zum Tivoli von Stockholm gefahren und haben dort ein nettes Lokal für einen Capiccono gefunden. Die Zeit verging wie im Flug und so sind wir zur Fähre zur Altstadt gefahren und waren müde und geschafft gegen 18.00 Uhr zu Hause.

Mittlerweile hatte das Hotel den Internetanschluss aufgewertet. Plötzlich lagen 54 MBit am Gateway an, vorher waren es nur 1 MBit. Jedenfalls haben wir jetzt sehr gutes Internet, wissen aber nicht, ob das an unserem Accesspoint oder der Maßnahme des Hotels liegt.

Stockholm – erste Eindrücke

Wir hatten uns für den heutigen Tag nichts besonderes vorgenommen. Wir wollten uns auf Schweden und die kommende Tour einstimmen. Also haben wir zunächst das vom Hotel angebotene Frühstück ausprobiert. Da der Speisesaal sehr klein ist und die Tische ziemlich eng standen, entschieden wir kein Corona-Risiko einzugehen und in den folgenden Tagen auf unserem Zimmer zu frühstücken und dieses auch selbst zuzubereiten. Danach sind wir einfach drauflos. Da wir in der Altstadt wohnen, war der Weg zum Schloss nicht weit. Leider kann man nichts davon sehen, da es komplett eingetütet ist. Noch war es recht ruhig und wir konnten auf dem alten Marktplatz in Ruhe filmen und fotografieren. Weiter sind wir zu alten Hafen, wo in einer Woche unser Schiff anlegen soll. Dort sahen wir ein Fähre und entschieden einfach mal mitzufahren und zu sehen, wo wir landen. Auf der kleinen Insel Skeppsholmen sind wir von Bord gegangen und sind über die Insel gegangen. An der Jugenherberge, wo wir schon mal vor rund 13 Jahren damals noch mit Kindern übernachtet haben, sind wir auf einen Kaffee eingekehrt. Vor der Jugenherberge liegt ein altes Segelschiff, das zur Jugendherberge gehört und auf dem einige Zimmer der Jugendherberge sind. Wir können uns an die interessante Atmosphäre, die wir damals erlebten, recht gut erinnern.

Nach dem Kaffee sind wir langsam weiter und entschieden uns Richtung XX zu gehen. Die alten Gebäude der Stadt, die von Reichtum protzen, faszinierten uns. Dort am Hafen lag eine weitere Fähre an, ein sogenanntes Pendelboot die gleich abfahren sollte. Wir entschieden an Bord zu gehen, egal wohin. Sie fuhr nach Ropken, wo immer das auch sein mag. Wir saßen auf dem Sonnendeck und genossen die Fahrt durch Stadteile. Das Schiff ist ein Teil des ÖPNV und mit diesem Schiff kommen Pendler aus den äußeren Stadtteilen zur Arbeit in die Stadt, also kein typisches Touristenboot. Das Wetter war herrlich und wir hatten eine wunderschöne Fahrt. Allmählich wurde das Schiff immer leerer und am Ende waren nur noch ganz wenige Fahrgäste an Bord, Den ganzen Weg von ca einer Stunde wieder mit zurückfahren wollten wir nicht, und fragten an der Endstation, ob es andere Möglichkeiten gibt, wieder in die Stadt zu kommen. Man verwies uns an die Tunnelbana, die man etwa hundert Meter von der Anlegestelle des Schiffes entfernt besteigen konnte. So waren wir nach kurzer Zeit wieder in der Stadtmitte

Göteborg – Stockholm

Wir haben prima geschlafen und sind heute Morgen nach einer ruhigen Überfahrt pünktlich mit der Stena Germanica in Göteborg angekommen. Das Wetter war gut und so konnten wir die Einfahrt vom obersten Deck des Schiffes aus verfolgen. Da wir gestern Abend gut gegessen haben, gab es heute nur eine Tasse Kaffee und einen Joghurt zum Frühstück, um danach die Einfahrt in die Schären an Deck verfolgen zu können.

Trotz Ermahnung durch das Personal beim Ausstieg, nicht die Gänge und Treppen zu verstopfen, verhielten sich viele Passagiere beim Verlassen des Schiffes nicht entsprechend und drängelten in der Schlange. Masken haben wir auf dem Schiff auch keine gesehen. Wir waren die Einzigen, die sie anlegten. Wir haben auf unserer Kabine gewartet, bis die Flure leer waren und sind dann gemütlich von Bord gegangen. Als Fußpassagier zu reisen ist wirklich viel netter, denn man muss nicht runter auf die Autodecks.

Der Schiffsanleger der Stena-Line liegt ziemlich weit westlich – kurz hinter der Autobahnbrücke – und der Bahnhof ist ca 4 km weit entfernt. Dorthin mussten wir für die Weiterreise nach Stockholm. Wir wollten mit der Straßenbahn zum Bahnhof fahren, uns dort um ein Ticket nach Stockholm kümmern und vor der Weiterreise noch was essen. Göteborg selbst wollen wir uns später ansehen, wenn wir mit dem Kanalschiff Diana in knapp zwei Wochen wieder in Göteborg ankommen. Die Benutzung des öffentlichen Straßenverkehrs ist in Schweden jedoch für Touristen nicht ganz einfach. Man kann beim Fahrer kein Ticket kaufen und mit Bargeld bezahlen. Man muss entweder eine Chip-Karte der lokalen Straßenbahngesellschaft haben oder mit Kreditkarte bezahlen. Dies gilt für alle Nahverkehrsmittel. Es befand sich zwar ein Kreditkartenautomat in der Mitte der Straßenbahn, die wir nehmen wollten, aber dieser Automat wollte unsere Kreditkarten nicht. Schließlich haben wir es nach mehreren Versuchen aufgegeben, bezahlen zu wollen, und sind ausgestiegen, weil wir wussten, dass die Strafen in den öffentlichen Verkehrsmitteln in Schweden recht hoch sind, wenn man keine Fahrkarte hat. So mussten wir dann die letzten zwei Kilometer doch zu Fuß zur Centralstationen laufen.

Hier im Bahnhof hat es dann mit dem Ticketkauf nach Stockholm ganz gut geklappt. Es gibt zwar keine Fahrkartenschalter im Bahnhof mehr, aber man kann in fast allen Kiosken eine Fahrkarte kaufen. Wir wurden an den Kiosk Pressbyrån verwiesen und trafen auf eine sehr nette und kompetente Mitarbeiterin, die uns zu unserem Ticket verhalf, das wir ohne Probleme mit der EC-Karte bezahlen konnten. Die restliche Wartezeit auf den Zug haben wir denn damit verbracht, nochmal zu frühstücken.

Die Bahnfahrt nach Stockholm war anstrengend. Alle Plätze waren besetzt. Man wird in den Schnellzügen nur mit Reservierung mitgenommen, so dass alle Passagiere einen Sitzplatz haben. Wir wurden mit unserer Lastminute-Reservierung auf 2 Gangplätze mit Tisch platziert. Rund um uns herum fanden Telefonkonferenzen statt, junge Männer, die sich breit machten und ihrer Arbeit lautstark nach gingen.

In Stockholm angekommen, haben wir für die über vierstündige Fahrt von Göteborg nach Kopenhagen in 2 Wochen gleich Tickets im Ruhewagen besorgt. 😉 Der nächste Einkauf waren dann 7-Tage-Nahverkehrstickets für Rentner*innen für Stockholm. Dann gings zu Fuß zu unserem Hotel Lady Hamilton mitten in der Altstadt Gamla Stan.

Unser Hotel bietet auch Ferienwohnungen an; eine kleinere haben wir für eine Woche gebucht. So müssen wir nicht jeden Abend aus essen gehen und können uns selbst etwas zubereiten, aber auch auf die Vorteile eines Hotels zurückgreifen, wie z.B. das Frühstück. Nach dem Bezug der Wohnung standen ein kleiner Orientierungsbummel und Einkaufen auf dem Programm.

Leider ist das Netzwerk in der Wohnung optimiert für den Fernseher, der ans LAN angeschlossen ist. Fernsehen funktioniert toll, aber das W-LAN ist recht langsam. Mal sehen, was sich da noch optimieren lässt.

Auf dem Oberdeck am frühen Morgen – gleich sind wir da.
Einfahrt nach Göteborg – das historische Kastell ist nur per Schiff erreichbar.
Die Nya Alvsborgs Fästning in der Mündung des Göta Älv in die Ostsee
Im Bahnhof von Göteborg

Es geht los – auf nach Kiel

Heute haben wir uns ziemlich früh auf den Weg nach Kiel gemacht, denn es geht endlich nach Schweden. Wir wollen mit Stena Germanica heute Abend von Kiel nach Göteborg fahren. Wir haben eine geräumige Kabine mit Fenster nach vorne raus gebucht.

Für unsere Reise haben wir großzügig geplant und reichlich Umstiegszeit in Bremen vorgesehen. Der ICE ab Bremen fuhr durch bis Kiel, so dass wir auf der gesamten Bahnreise nur einmal umsteigen mussten. Da wir alles Gepäck auch die ganze Elektronik auf dem Rücken hatten, war das gut so. In Kiel mussten wir vier Stunden warten, bis wir die Boardingkarten bekamen und eine weitere Stunde, bis wir auf das Schiff konnten.
Diese Zeit haben wir zu einem Großteil in einem Café direkt am Hafen verbracht. Die Temperaturen waren angenehm und wir konnten draußen sitzen. Wir sind zum Schluss auch noch um den historischen Hafen herumgelaufen und haben zwei Caches gesucht und gefunden. So verging die Zeit recht kurzweilig.

Bei gutem Wetter hatten wir eine herrliche Ausfahrt aus dem Hafen und aus der Kieler Förde. So konnten wir erste Videoschnipsel drehen. Unser Plan ist es, sowohl ein Fotobuch als auch ein Video über die Reise zu machen. Mal sehen, was davon klappt.

Wir hatten uns für das Abendbuffet im Bordrestaurant Taste angemeldet und haben dann ab 20 Uhr herrlich geschlemmt. Das warme Buffet hat uns gut geschmeckt, das kalte Buffet traf nicht so ganz unseren Geschmack. Sämtliche Getränke – auch Bier und Wein – waren im Preis inbegriffen. Wir hatten im Restaurant einen Fensterplatz und es gab Live-Musik – zwar nur einen einsamen Sänger, der zum Band sang, aber das ganz gut. Country Music war auch dabei.

Unser Schiff, die Stena Germanica
Der alte Hafen in Kiel. Im Hintergrund wird für die Kieler Woche aufgebaut.
Eine clevere Idee, an Pfandflaschen zu kommen. Es gab nicht wenige Stammkunden.
Unsere schöne Kabine mit Wasser, Bier und Sekt als Freigetränk, für jeden eine Tafel Schokolade und toller Aussicht.
Wir haben abgelegt und sind nicht alleine – Rush Hour auf der Kieler Förde.
Abendliches Stimmungsbild auf dem geräumigen Deck mit Minigolf und Hubschrauberlandeplatz.

Schweden 2022

Seit zwei Jahren planen wir diese Reise, von der wir träumen, seitdem wir 2000 das erste Mal – damals noch mit unseren Kindern auf dem Rad – am Götakanal entlang bis Stockholm geradelt sind. Auf unserer Radtour 2016 durch Schweden (u. a. auch am Götakanal entlang) konkretisierten sich dann die Pläne für eine Reise auf dem Kanal und 2020 sollten sie Realität werden. Jedoch machte uns Corona damals einen Strich durch die Rechnung. Auch 2021 ließ es sich nicht realisieren. Diese Jahr soll es sein. Und so will ich dann auch mein Tagebuch mal wieder aktivieren und von unserer Reise schreiben und Bild hinterlegen.

Die Reisepläne sehen vor, dass wir zunächst ein paar Tage in Stockholm verbringen, anschließend die Schiffsreise mit der Diana, einem alten historischen Schiff, nach Göteborg auf dem Götakanal antreten, und schließlich nach Kopenhagen zum Start der diesjährigen Tour der France weiterfahren. Reisemittel sind mal nicht unsere Fahrräder, wie in so vielen Jahren, sondern Bus, Bahn und Schiff. Da der Platz auf dem Schiff sehr beschränkt ist, muss unser gesamte Ausrüstung, auch die Elektronik, um die Reise zu dokumentieren, in einen Rucksack passen. Wir wollen nicht nur fotografieren, sondern auch ein Video erstellen. Es kommt auch erstmalig unser kleines Laptop, dass wir uns vor zwei Jahren für die Reise zugelegt haben und jetzt fast zwei Jahre in der Schublade gelegen hat, zum Einsatz. Denn wir haben festgestellt, dass man am besten jeden Tag seine Texte, Bilder und Video schon bearbeitet oder besser gesagt in seinen Grundzügen schon anlegt, sonst macht man es später nie.