Mit der Diana auf dem Goetakanal von Stockholm nach Göteborg

Heute geht es jetzt endlich los. Gestern lag die Diana schon im Hafen von von Stockholm und wir haben uns ‚unser‘ Schiff für die nächsten Tage schon mal angesehen. Es ist also kein klassisches Kreuzfahrtschiff sondern ein historisches Kreuzfahrtschiff. Sie und ihre Schwesternschiffe befahren schon seit über 100 Jahren den Goetakanal von Stockholm nach Göteborg

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Zweimal sind wir schon am Goetakanal lang geradelt. 2000 mit unseren Kindern und 2016 alleine. Der Goetakanal, dieses großartige Bauwerk hat uns immer fasziniert. Und auf unseren Radtouren haben die die Diana oder ihre historischen Schwesterschiffe immer wieder gesehen und manchamal sogar in direkter Nachbarschaft unser Zelt aufgeschlagen. So war dann vor zwei Jahren der Wunsch entstanden auch mal selbst mitzufahren. Dies ist dann zwei Jahre lang wegen Corona nicht möglich gewesen. Dieses Jahr hat es aber geklappt. Um 9.30 Uhr sollten wir an Board gehen und um 10.00 Uhr ablegen.

Ab hier wird sich unser Blog nun ein wenig ändern, denn wir wollten diese Tour nicht so sehr in Bildern, sondern in einem Video dokumentieren.

Skansen

Einen Tag hatten wir noch in Stockholm, aber noch zwei Programmpunkte – Skansen und die Wasa. Corona noch im Hinterkopf entschieden wir uns für das Freilichtmuseum Skansen. Dort würden wir uns die meiste Zeit draußen aufhalten und das Gelände ist sehr weitläufig und somit das Risiko eine Infektion extrem gering.

Wir sind dann schon recht früh mit der U-Bahn und Straßenbahn hingefahren und waren auch wieder ziemlich die letzten, die das Museum verließen. Skansen ist eine Sammlung von historischen Gebäuden in einer weiten Parkanlage. Es ist ein Institution in Stockholm, denn die Jahreskarte kostet nur 1 1/2 Tageskarten. Somit finanzieren die Tagesgäste, also die Touristen den Stockholmern ihren wunderschönen Park, der das ganze Jahr geöffnet ist. In der Sommerzeit werden zumeist Studenten engagiert, um in der passenden Bekleidung den Gebäuden Leben zu verleihen.

Kurz nach Ankunft erlebten wir, wie ein Fernsehsender für das kommende Mitsommerfest Aufnahmen mit Mitarbeitern in Tracht machte. Wir hatten ein nettes Gespräch in der Kirche zu den kirchlichen Gewohnheiten vor ca 150 Jahren und wir erhielten eine Führung durch ein Herrenhaus, wo uns die Unterschiede in den Lebensumständen der Hausherr/innen und des Gesindes , nahe gebracht wurden.

Ruhetag

Da es am Mittwoch losgehen soll mit unserer Gotakanaltour wollten wir bis dahin nichts riskieren und haben unsere restlichen Pläne für Stockholm stark reduziert. Ich bin dann erstmal alleine zum Mittagessen ins Kulturhaus, das wir letzte Woche gefunden haben, gefahren. Dabei kam mir die Idee, doch die Funktionstüchtigkeit des ÖVPN in Stockholm auszuprobieren. Mit Ubahn, Straßenbahn und zwei Pendelbooten wollte ich eine bestimmte Strecke zurücklegen.

Mich hat überrascht, wie gut das klappte. Keine langen Umstiegszeiten, völlig entspannt. So wünscht man sich öffentlichen Nahverkehr. Der Fahrkartenkauf stellt sich jedoch für Touristen, vor allem deutsch Touristen und hier wieder insbesonder älter als sehr schwierig dar. Man benötigt entweder eine Abo-Karte, die Touristen ja nunmal nicht haben, besorgt sich eine Zeitkarte oder bezahlt mit Kreditkarte. Eine Bezahlung mit Bargeld ist fast nirgends möglich. Der Umgang mit digitaler Bezahlung ist, wie wir auch schon in anderen Ländern beobachteten, in Schweden sehr viel selbstverständlicher. Bei Kartenzahlung muss jeder Fahrgast eine eigene Karte besitzen. Die Fahrpreisbezahlung per Kreditkarte für zwei Personen, also auch Ehepartner oder Freund/in, ist nicht möglich. Die Bezahlung erfolgt nämlich über den in der Karte integrierten RFC-Chip und ein einfaches Kartenlesegerät, dass manuelle Eingaben nicht vorsieht. Im Prinzip eine Methode, um Fahrgäste schnell abzufertigen.

Gottesdienst und Mittelaltermuseum

Heute morgen ging es mir schon wieder fast gut. Wir wollten es ruhig angehen lassen mit einer Mittagspause. Doch zunächst gingen wir zum Gottesdienst in der Domkirche direkt neben unserem Hotel. Nach dem Gottesdienst waren wir zum Kirchencafe eingeladen. Das erste Kirchencafe für uns nach zwei Jahren Coronarestriktionen. Der Gottesdienst erinnerte uns sehr an katholische Liturgie. Bei diesem Gottesdienst halfen uns unsere dänisch Kenntnisse, so dass wir dem Ablauf gut folgen und sogar mitsingen konnten. Wahrscheinlich wunderten sich die Menschen um uns herum über unseren dänischen Akzent. Wir hatten ein kurzes Gespräch mit der Pastorin und einem Pastor, der zu Besuch war, aus Lund. Danach ging es mit dem Bus zum Aktivitätshaus zum Mittagessen. Auch heute am Sonntag wurde wieder ein preisgünstiges Essen angeboten. So müssen wir nicht kochen.

Der anschließende Mittagsschlaf tat mir gut und danach war ich dann wieder bereit. Ganz in der Nähe gibt es ein Mittelaltermuseum, an der Stelle, wo bei Baggerarbeiten für ein Parkhaus mittelalterliches Gemäuer gefunden wurde. Diese Museum hatten wir vor vielen Jahren schon mit unseren Töchtern besucht und auch heute begeisterte es uns wieder, weil dort nicht nur Fundstücke ausgestellt werden, sondern auch ein kurzer Straßenabschnitt nachgebaut wurde, in dem das Leben nachgestellt wurde, dazu Erläuterungen über die Lebensbedingungen. Ein kleines , aber absolut feines Museum.

Da es uns gut ging, entschieden wir uns danach noch zu einem empfohlenen szenischen Weg mit schönem Ausblick im Süden zu fahren. Unterwegs haben wir uns für ein Picknik eingedeckt. Dieser Weg scheint sehr beliebt zu sein, man hatte aber auch phantastische Blicke auf die Altstadt. Trotz der vielen Menschen fanden wir einen Platz für ein Picknick und genossen dabei den Ausblick.

 

 

Mich hat es erwischt

Gestern abend hat es mich innerhalb weniger Minuten umgehauen. Der Sonnenbrand auf den Armen, der Ozonspiegel in der Luft, die Apfelschorle im Cafe, ich weiß es nicht. Ich bin sofort ins Bett, als ich merkte, dass etwas nicht stimmte. Heute morgen taten mir alle Knochen weh und ich konnte mich kaum bewegen, aber es ging von Stunde zu Stunde besser. Zwar war ich nachmittags noch schlapp, aber nachdem ich fast durchgängig die Zeit im Bett verbracht habe, haben wir uns auf einen kurzen Spaziergang gemacht. Auf dem Markt spielte eine Blaskapelle, der wir eine Zeitlang zugehört haben. Dann sind wir durch die Gassen der Altstadt geschlendert, haben erfolglos versucht zwei Caches zu finden und haben schließlich ein kleines unscheinbares Cafe gefunden. Das war für heute unser Tag. Mal sehen, was morgen möglich ist.