Ronshoved Højskole

Wir begannen Montag unsere Wanderungen auf dem Heerweg an der Nordgrenze Nordschleswigs am Kongeå. Vor drei Tagen sind wir hier noch mit dem Fahrrad langgeradelt. Der Wanderweg ist teilweise mit dem Radweg identisch, aber wir lernten auch andere Strecken kennen. Die Wanderung am Kongeå, die zweite Hälfte der Tour, war wunderschön. Hier kamen wir auch erneut an einer der Herbergen am Heerweg vorbei. Sie sind einfach uhrig. So langsam reifte der Plan, dass wir eine Tour entlang der Herbergen in Zukunft mal machen müssen.

Dienstag ging es durch den Troldskov nach Jels und danach entlang den Seen. Das war die schönste Tour der Woche. Auch hier gingen wir auf teilweise bekannten aber auch unbekannten Pfaden.

Mittwoch, nach einem morgendlichen Vortrag, sind wir in der Nähe der Højskole gewandert.

Donnerstag, dies war die am schlechtesten vorbereitete Tour. Wir haben eigentlich den ganzen Tag nur Pflaster getreten und sind auf geteerten landwirtschaftlichen Wegen gelaufen. Dabei hätte es eine alternative gegeben, die wir von unserer Radtour kannten und die direkt anschloss. Wir begannen an der Immervad Bro und wanderten nach Øster Løgum, wurden mit dem Bus zur Tingsted Urnehoved, von wo aus wir ein wenig unmotiviert auf einer geteerten Straße 3 km liefen, während der Bus uns einfach vorausfuhr.  Danach haben wir noch zwei historische Brücken angefahren und die Kliplev Kirche besichtigt. Hier konnten wir die Teilnehmer dazu animieren, mit uns ein Lied aus dem Gesangbuch zu singen.

Freitag stand dann eine Wanderung entlang Dannevirke und auf dem alten GendarmeriePfad bei Bov auf dem Programm. Beides waren wieder wunderschöne Strecken.

Ansonsten hat uns die Højskole nicht sonderlich begeistert. Sie war sehr rückwärts orientiert. Ich will nicht sagen rechtsorientiert, aber sehr stark festhaltend an alten Traditionen und Geschichten, die seit hunderten von Jahren überlebt sind.

Aabenraa – Ronshoved

Nach einem wunderschönen Tag mit Karsten und Ruth ging es heute weiter. Zunächst vorbei am Strand von Aabenraa und hier hielten wir auch gleich sofort wieder an, denn hier wurde ein Triathlon ausgetragen und wir kamen genau zum Start vorbei. Selbstverständlich mussten wir anhalten und Bilder machen. Weiter ging es zum ehemaligen Ensted-Werk. Der mächtige Schornstein, der einstmals auf den Klippen stand, existiert nicht mehr. Das Kraftwerk exisiert nicht mehr und den Turm hat man abgerissen. Dieses ‚Wahrzeichen‘, das uns früher immer anzeigte, dass es nicht mehr weit bis Aabenraa ist, ist weg. Unsere Gefühle waren diesbezüglich also gemischt.

Das war jetzt alles bekanntes Gebiet. Hier bin zu der Zeit, als wir in Aabenraa wohnten häufig geradelt. Seitdem ist die Autobahn nach Sønderborg gebaut worden und ich hatte befürchtet, dass dies ein tiefgreifender Einschnitt in der Landschaft bedeuten würde. Aber auf der Strecke, die wir benutzten war alles fast beim alten. Die Autobahn ging um das Naturschutzgebiet, dass ich damals so oft besuchte drum herum und die Wege waren kaum noch immer die alten. Die Autobahn haben wir eigentlich nur an einer Brücke, die wir benutzen mussten, um die neue Straße zu überqueren bemerkt.  Es ging also vorbei am Hostrup Sø durch das alte Militärgelände und dann über die Autobahn weiter zum Søgård Skov. Hier machten wir im Wald an einem neu angelegten Schießstand eine Pause in der Sonne. Vorbei an der Tørsbøl Plantage ging es dann über eine Hochebene nach Ronshoved. Leider fuhren wir direkt zum Wasser hinunter, weil wir vermuteten, die Højskole liegt am Wasser. Aber da hatten wir uns getäuscht und mussten dann wieder den Berg hoch.

Wir konnten sofort unser Zimmer beziehen. Diese Højskole liegt herrliche am Fjord mit Blick auf Glücksburg.

Die Wechselzon
Raus aus den nassen Klamotten …
…. rauf aufs Rad
Die Wechselzone nach dem Schwimmen

Im Hintergrund die Østersøen Højskole, die ich 2011 besuchte um dänisch zu lernen

Stubbæk Kirche

 

Ein Tag in Aabenraa

In Aabenraa haben wir zweimal für ein Jahr gewohnt, um dänisch zu lernen. Karsten und Ruth kennen wir aus dieser Zeit. Wir waren eingeladen, bei ihnen einen Tag zu bleiben. Den heutigen Tag haben wir dazu genutzt, Plätze der Erinnerung aufzusuchen und zu sehen, wie sich Aabenraa in den letzten Jahren entwickelt hat.

In diesem Haus haben wir 2001 gewohnt
In diesem Haus 2006
Im Hintergrund liegt Cafe Storm. Hier habe ich 2001 im Prinzip dänisch gelernt

Vojens – Aabenraa

Vojens hat uns gut gefallen und wir können gut verstehen, dass man nach Vojens zieht, obwohl man in Aabenraa arbeitet. Es gibt ein perfektes Radwegesystem, auf dem die Kinder in die Schule fahren können, also sehr attraktiv für junge Familien.

In der kleinen Stadt gab es auch eine kleine Bäckerei mit Cafe. Dort haben wir gefrühstückt. Je näher wir Aabenraa kommen, desto bekannter kommen uns die Kreuzungen und Sehenswürdigkeiten vor. Wir hielten häufig an, um Bilder zu machen. In Immervad z.B. haben wir früher auf dem Heerweg häufig Pause gemacht. Jetzt ist dort eine kleine einfach eingerichtete Herberge. Wir hatten von diesen Herbergen direkt am Heerweg gehört, hatten sie aber gemieden, da wir befürchteten, dass sie überlaufen sind. Wir haben uns in dieser Herberge das Gästebuch angesehen. Von Überfüllung kann keine Rede sein. Meist sind die Herbergen in einem ehemaligen Stall und mit ca 20 Betten ausgestattet. Es gibt eine Küche im gleichen Raum mit Mikrowelle und Herd, Wasserkocher, Kühlschrank und Gefriertruhe, die mit Getränken und Eis gefüllt sind. Ein langer Tisch, an dem man gemeinsam Essen kann, Toilette und Dusche. Bei dieser einmaligen Ausstattung und dem angemessenen Preis machten wir sofort Pläne für nächstes Jahr. Wir werden sehen.

Nach einer Fritte in einem sehr einfachen Cafe in Rødekro, dem einzigen, was geöffnet war, machten wir uns auf den Weg nach Høje Kolstrup.

Das Haus von letzter Nacht mit Wintergarten
Auf dem wEg nach Immervad
Immervad Bro
Eine Herberge
Der Schlafraum

Die Küche

Vejen – Vojens

Wir waren jetzt auf dem Heerweg angekommen. Nach einem leckeren Frühstück mit Freddy und Kirsten schauten wir uns zunächst noch das Aktivitätshaus in Vejen an, ehe wir uns wieder auf den Weg machten. Freddy ist im Aktivitätshaus ehrenamtlich tätig. Das Haus ist toll eingerichtet und für eine so kleine Stadt schon außergewöhnlich. Überall in allen Räumen Monitore oder Beamer, eine kleine Küche, in der jeden Tag ein einfaches Frokost zum Selbstkostenpreis angeboten  wird, jeden Morgen ist ein Cafe.

Immer wieder kamen uns im folgenden Abschnitte des Heerweges bekannt vor. Wir sind den Heerweg schließlich schon viermal geradelt. Er ist wirklich einfach und ein Genuß. Das wird wahrscheinlich nicht das letzte Mal gewesen sein, denn mittlerweile gibt es auf dem Heerweg neue einfache Übernachtungsmöglichkeiten, so daß man kein Zelt mitnehmen muss.

Schnell erreichten wir die Grenze von Nordschleswig am Kongeå. Da dies ein beliebtes Wandergebiet ist, standen hier komfortable Shelter mit einer Luxustoilette und, wie wir später herausfanden, auch eine Herberge etwas abseits von der Straße.

Unser heutiges Quartier ist ein Haus am Stadtrand von Vojens in einem Boligquartier. Die Familie bot uns ihren Wintergarten an. Das konnten wir natürlich nicht ausschlagen. Da eine ziemlich stramme Brise wehte, kam uns das sehr entgegen. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, bekamen wir auch noch ein Bier und hatten einen netten Schnack. Der Hausherr arbeitet am Krankenhaus in Aabenraa und wird uns morgen früh vorausfahren.

Die Grenye nach Nordschleswig
Der Shelterplatz
Haus auf der Nordseite vom Kongeå

Der Wintergarten