So sah also die Fahrradroute unserer Tour aus. Es fing im Norden Jütlands an, in Viborg, führte uns zu Küste in Hou, über die Insel Samsø nach Kallundborg, Entlang der Nordküste von Sjæland nach Hillerød. Kopenhagen haben wir per Rad gemieden und sind mit der Metro nach Køge um dann an der Ost und schließlich an der Südküste der Insel langs zu radeln. Mit der Bahn sind wir von Slægelse nach Nyborg, um denn zu Insel Ærø zu radeln. Weiter ging es an der Westküste Fyns und dann zurück auf Jütland zur Grenze nach Flensburg. Da wir noch etwas Zeit hatten sind dann noch bis Eckerförde weitergeradelt.
Monat: August 2019
Olpenitzdorf – Eckernförde
Westlich von Olpenitz entsteht auf dem Gelände eines ehemaligen Marinstützpunkt ein Ferien-Resort. Hier durften sich Architekten verewigen. Sieht zumindest sehr interessant aus, wenn wir uns auch fragen, wo sollen die Massen an Touristen, die hier erwartet werden, her kommen. Anschließend durchfuhren wir ein wunderbares Naturschutzgebiet, dass dann aber von einer häßlichen Touristenburg eingerahmt wurde.
Eckernförde war das avisierte Ziel unserer Tourverlängerung nach Dänemark. Unsere Gefühle bezüglich des deutschen Abschnitts des Ostseeküstenradwegs sind sehr geteilt. Es gab sehr schöne Abschnitt, aber auch Abschnitte, die sehr stark vom Tourismus geprägt sind und uns absolut nicht gefielen. Darüberhinaus teilweise miese Beschilderung. Auch sind die Möglichkeiten sein Zelt aufzuschlagen, sehr stark eingeschränkt. Ich glaube, Dänemark bleibt da unser Favorit.




Gelting – Olpenitzdorf
Hier hören meine Aufzeichnungen dann plötzlich auf. Ich versuche das Mal auf Grund der Bilder zu rekonstruieren. Die letzten Tage hat man nicht mehr so den Drang, Aufzeichnungen zu machen.
Westlich von Gelting durchfuhren wir ein wunderschönes Naturschutzgebiet. Hier war es ruhig und wir waren nahezu alleine. Dieser Streckenabschnitt bis Kappeln hat uns sehr gut gefallen. Kappeln hat uns auch sehr positiv überrascht. Es ist ein hübscher Ort.
Hinter Kappel fuhren wir weiter zu dem kleinen Ort Olpenitzdorf, wo es einen kleinen recht Campingplatz gab mit einem kleinen Cafe.







Glücksburg – Gelting
Aus Glücksburg raus ging es noch ein paar Mal mächtig rauf und runter. Später wurde es dann ebener und ließ sich leichter fahren. Auch hier fehlte teilweise die Beschilderung für den Ostseeradweg. Die Härte war ein primitives handgemachtes Blechschild, das die Radfahrer auf die richtige Strecke bei Langballigholz schickte. Wir merkten schnell, wir fahren durch strukturschwachen Raum. Wir fanden ein kleines Cafe in Westerholz, dass nur morgens geöffnet ist und als wir ankamen schon ausverkauft war. Der zweite Schock war kurz vor Neukirchen ein Radweg, der nach einer langen steilen Talfahrt auf der von uns aus gesehenen linken Straßenseite an der tiefsten Stelle plötzlich ohne Straßenüberführung völlig überraschend endete. Selbstverständlich wollte man den Schwung mitnehmen für die Gegensteigung. Man musste aber auf null abbremsen, die Straße überqueren und danach eine genauso steile Steigung wieder hochfahren. Eine überaus gefährliche Situation. Auf einer späteren kurzen Strandpassage, die eigentlich gut gemeint war, hatte man einfach die runden Steine am Wasser mit Teer übergossen. Der (Rad-)Weg mag am Anfang mal eben gewesen sein. Mittlerweile ist der Teer wohl in der Sonne mehrfach weich geworden und ist zur Seite geflossen. Diese Hubbelpiste war einfach grausam.
In Hunhoj hatten wir uns in der Nähe des alten Fähranlegers der eingestellten Linie Faaborg – Gelting in einem Hotel eingemietet. Den alten Fähranlieger gibt es noch, aber das ganze Einkaufsareal rund im den Anleger ist platt gemacht worden. Hier haben wir vor dreißig Jahren mal mit unserer Tochter angelegt. Die Dänen fuhren nur mal eben um den damaligen Supermarkt herum auf einen Parkplatz, deckten sich mit Alkohol ein und fuhren wieder aufs Schiff. Davon kann man heute nichts mehr erkennen.




Ronshoved – Glücksburg
Wir haben uns entschieden, unseren fast dreimonatigen Aufenthalt in Dänemark nicht in Ronshoved zu beenden, sondern dem in Dänemark wunderbar gefåhrten Ostseeküstenradweg auch ein Stück und ein paar Tage in Deutschland zu fahren. Und so folgten wir der Route des Ostseekåstenradwegs heute bis zur Grenze, dann nach Flensburg und weiter nach Glücksburg.
Wir überquerten die deutsch-dänische Grenze an einer Stelle, die wir sehr gut kannten, der kleinen Brücke in der Nähe des Skovmagerhus bei Wassersleben. In Flensburg wollten wir nur kurz etwas essen, da wir Flensburg kannten, und danach gleich weiterfahren. Am Hafen haben wir Fisch gegessen und sind weiter. Wir merkten schnell, wir waren wieder in Deutschland. Die Beschilderung der Radstrecken war grausam, teilweise unvollständig oder irreführend. Die Streckenführung ließ sehr zu wünschen übrig. In Sölitude wurde uns von Anwohnern abgeraten, die ausgeschilderte Strecke zu benutzen. Einige Abschnitte waren ideenlos, einfach ein Radweg an stark befahrenen Straßen. Eine Beschilderung für einen ‚Ostseeküstenradweg‘ ist uns auf deutscher Seite den ganzen Tag nicht begegnet. So folgten wir einfach dem gps-Tracke, den wir uns vorher aus dem Internet heruntergeladen hatten. Also Genuß war es keiner, aber darauf hatten wir für heute in dem dicht bewohnten Gebiet rund um Flensburg nicht mit gerechnet.
Wir haben im artefact Powerpark übernachtet, einer Privatinitiative, die Menschen die Umweltproblematik näher bringen will. Es gibt einfach Zimmer in unterschiedlichen Themenhäusern, bei denen immer auf Umweltverträglichkeit geachtet wird. Dieses beachtenswerte Projekt mit privaten Mitteln zu stemmen, ist schon beeindruckend.
Abends sind wir dann noch in den Ort hinuntergegangen und haben uns das Schloss angesehen. Wir fanden auch ein nettes Bistro für das Abendessen.

















