Gilleleje – Helsingør

Das war ein herrlicher Garten, in dem wir gestern Abend unser Zelt aufbauen konnten. Wir lagen windgeschützt hinter einer Hecke. Wir konnten den Wind zwar hören, der über uns hinwegpfiff, aber unser Zelt rührte sich nicht.

Gestern war es stark abgekühlt. Wir haben uns deswegen heute morgen warm angezogen und in die Sonne gesetzt vor unser Zelt gesetzt, während über uns der Wind pfiff.

Vor der vor uns liegenden Strecke bis Helsingør hatte ich ein wenig Angst. Laut Karte sah es so aus, als ob wir die ganze Zeit durch Sommerhaussiedlungen fahren würden. Ich muss aber der Routenführung abbitte leisten. Es war eine schöne Strecke, teilweise direkt am Wasser, später kurz vor Helsingør durch einen wunderschönen Wald. Mein defekter Sattel hielt durch. Heute morgen habe ich einen Laden in Helsingør angerufen und es hörte sich an, als ob sie das von mir gesuchte Ersatzteil haben würden.

Pause gemacht haben wir heute in einem Strandcafe eines alten Hotels. Neben einem anderen Ehepaar waren wir die einzigen Gäste. Die Sonne schien und wir fanden einen windgeschützten Platz in der Sonne. Gott sei Dank kommt der stürmische Wind seit Tagen aus westlicher Richtung, so dass er uns nicht stört. Aber viele lassen sich wohl von dem Wind abhalten etwas zu unternehmen. Um so voller sind die Minigolfanlagen. Dort treiben sich unheimlich viele Großeltern mit ihren Enkeln rum. Die dänsichen Schulferien haben begonnen und während die Eltern noch arbeiten, nehmen sich die Großeltern der Enkel an und fahren mit ihnen in Urlaub.

Ehe wir zur Jugenherberge in Helsingø fuhren, die wir für die nächsten Tage gebucht haben, fuhren wir zu dem Fahrradhändler, den ich morgens angerufen hatte, aber weder hatte er das Teil vorrätig noch zeigte er sich bereit, nach einer Möglichkeit zu suchen, das Ersatzteil zu beschaffen. Stattdessen verwies er mich an einen Kollegen. Meiner Bitte um eine Telefonnummer, damit ich vorher anfragen kann und nicht auch dorthin vergeblich fahren würde, kam er nur sehr wiederwillig nach.

Unser Zimmer in der JH ist klein, aber mit Stockbetten vollgestopft, die wir als ‚Regal‘ für unsere vielen Taschen benutzen werden. Wir werden es hier aber aushalten. Nicht mal einen Tisch oder Stühle gibt es auf dem Zimmer. Wir haben uns Tisch und Stühle, die auf dem Flur standen, ‚ausgeliehe‘. Jetzt ist es dafür etwas mühsam von einem Ende des Zimmers zum anderen durchzukommen. Aber bei den angesagten Wetteraussichten besser als das Zelt.

Frederiksværk – Gilleleje

Es hat die ganze Nacht gestürmt. Unser Baghave lag zwar hinter einem Haus, aber an einer Klippe, wo der vom Meer kommende Wind nach oben mußte. Daher kam der Wind nicht beständig aus einer, sondern aus ständig wechselnden Richtungen. Dreimal mussten wir in der Nacht raus, um unser Zelt nachzuspannen. Bei Windstößen von der Seite löste sich immer wieder die Spannung der Abspannung auf der Gegenseite. Es war zwar nicht kalt, aber durch den Wind kühlte man schnell aus, deswegen suchten wir nach dem Abbau eine windstille Stelle am Haus für das Frühstück. Mit unserer Gastgeberin haben wir nicht viel Kontakt gehabt.
Schließlich musste wieder alles runtergeschleppt werden zum Fahrrad. Wir fuhren in die Stadt und fanden in einem recht öden Einkaufszentrum eine Bäckerei mit ein paar Tischen. Da es draußen immer noch windete und recht ungemütlich war, kümmerte uns das wenig. Wir planten die kommenden Tage und riefen einen Anbieter eines Baghaves an. Nachdem wir die nächste Nacht festgemacht hatten, machten wir uns auf den Weg. Raus aus der Stadt war ein wenig langweilig, aber dann kamen wir zum Wald von Asserbo, durch den ein wunderschöner Weg führte. Es ging durch ein Gemisch aus Kiefern und Birken. Unterwegs trafen wir eine Holländerin, die alleine unterwegs war und in umgekehrter Richtung also gegen den Wind unterwegs war. Wir hatten das Glück mit dem recht strammen Wind im Rücken zu fahren. Sie war auf dem Weg nach Amsterdem und wird bei den Wetteraussichten und der Fahrtrichtung wohl weiter gegen den Wind kämpfen müssen. In Tisvilde haben wir in einem Supermarkt eingekauft und uns einen windstillen Platz für eine Pause gesucht. Dabei bemerkten wir dann, dass der Nasenbolzen meines Brookssattels gebrochen ist. In Tidsvilde hatten wir bei der Durchfahrt einen Fahrradverleih gesehen. Ich bin also zurück in den Ort, um nach einer Lösung zu suchen. Der Betreiber des Ladens hatte keinerlei Ersatzteile, wusste sich jedoch zu helfen und fixierte meinen Sattel mit Kabelbindern. Weiter fuhren wir über Vejby zu unserem heutigen Gastgeber, der seinen riesigen Garten rund um sein wunderschönes Sommerhaus zur Verfügung stellte. Wir wurden gleich auf ein Bier eingeladen. Als wir unser Problem mit dem Sattel schilderten, setzte sich Uffe gleich an den Rechner und half bei der Suche nach dem Ersatzteil. Er fand schnell heraus, wie das Ersatzteil auf dänisch bezeichnet wird. Ich hatte mich daran vergeblich versucht. Wir durften seine Toilette benutzen und hatten eine herrliche windstille Stelle. Das war ideal nach diesem windigen Tag, den wir dank Rückenwind ohne große Mühe überstanden hatten.
Da es ziemlich abgekühlt war, waren wir früh im Bett.

Da oben auf der dritten Etage des gelben Hauses war unser Platz für das Zelt.

Es pfiff ein ziemliches Windchen
Ein wunderschöner Wald

Unser heutiger Platz

Strandhuse – Frederiksværk

Wir lagen noch im Bett als unser Gastgeber sich auf den Weg zur Arbeit machte. Das Haus war zwar jetzt abgeschlossen, aber die Tür zum Keller und damit zur Toilette stand offen.

Wir sind dann nach dem Abbau des Zeltes erst nach Nykøbing, um zu frühstücken. Wir haben ein kleines Kaffee in der Fußgängerzone gefunden, das jedoch ziemlich teuer war. Aber wir hatten ja durch die private Übernachtung in einem Garten viel Geld gespart. Der Weg zur Fähre von Nykøbing nach Rørvig führte durch ein wunderschönes Naturschutzgebiet. Hier haben wir viele Fotos gemacht und sind nicht sehr schnell weiter gekommen. Auf der Fähre bemerkten wir, dass eine dunkle Wolke von hinten kam. Wie immer, wenn wir in Hundested sind, regnet es bei der Fährüberfahrt. So war es vor zwei Jahren und so ist es jetzt wieder. Vor zwei Jahren sind wir bei der Überfahrt patsch nass geworden. Auf der Fähre haben wir diesmal jedoch nur ein paar einzelne Tropfen mitbekommen. Wir schafften es noch bis in ein Restaurant am Hafen. Dann schüttete es aus allen Rohren. Wir hatten uns gerade entschieden weiterzufahren, da kam die nächste dunkle Wolke. also auf zum nächsten Restaurant. Hier konnten wir mit einem Fernglas, das zur Verfügung gestellt wurde, über den Fjord sehen, wie der Regen heranzog.
So kamen wir erst etwas später als geplant los, um weiter nach Frederiksværk zu fahren. Der Weg führte teilweise durch Wald (sehr schön), oder langweilig über eine breite Hauptstraße mit einem Radweg.
Das Haus unserer Gastgeber lag an der Küste. Schon von weitem konnten wir ein 4 stöckiges gelbes Haus sehen, dass in den Hang hinein gebaut war. Wir hofften vergebens, dass das nicht unsere Gastgeber sind. Aber die Hoffnung erfüllte sich nicht. Zum Haus mussten wir erstmal unsere Räder den halben Hang hoch schieben bis zum Haus und dann lag der Garten, den uns die Hauseigentümer (erneut gefunden bei Brug min Baghave) zur Verfügung stellten,  auf Höhe der dritten Etage. Wir hatten also einiges zu schleppen, um Zelt und alle Taschen von der Garage hoch in den Garten zu bringen. Dazu war noch ein frischer Wind aufgekommen, der sich hinter dem Haus verwirbelte, und im Laufe des Abends immer kräftiger wurde und uns schnell ins Bett trieb.

Unser Zelt auf der riesigen Wiese
Im Naturschutzgebiet

Auf dem Weg zur Fähre
Die Gegenfähre
In Hundested. Warten auf besseres Wetter
Es regnet