Der Sommer will dieses Jahr nicht enden. Man rechnet immer wieder damit, dass die gerade gemachte die letzte Tour ist, aber dann kommen doch wieder schöne Tage und die Gelegenheit nochmal auf Tour zu gehen.
Monat: September 2018
Spätsommer-Tour durch Ostfriesland (Leer – Aurich – Esens)
Letzten Sonntag haben wir im Wetterbericht erfahren, dass es noch mal für ein paar Tage sommerlich warm werden soll. Als wir in den Kalender sahen und feststellten, dass wir Dienstag und Mittwoch keine weiteren Verpflichtungen hatten, entschieden wir uns für zwei Tage in der näheren Umgebung auf Tour zu gehen. Zelten klang dabe i nicht verlockend, denn es wird schon gegen 20.00 Uhr dunkel und morgens erst gegen 7.00 Uhr wieder hell. Das sind lange Abende, die im Zelt keinen Spaß machen. Also entschieden wir uns, unser Vriendenopdefiets Verzeichnis zu befragen. In Aurich gibt es nach diesem Verzeichnis Gastgeber, die ein Zimmer nach den niederländischen Vriendenopdefiets-Bedingungen anbieten. Ein Anruf genügte und das Zimmer war gebucht. Wir entschieden uns, mit dem Zug nach Leer und dann über Aurich nach Esens zu radeln, von wo aus wir wieder mit Zug nach Hause fahren können. Es wurde eine wunderschöne Tour, die völlig ungeplant teilweise auf einer alten Bahntrasse durch die Landschaft verlief. Probleme bereiteten an beiden Tagen die Kalorienversorgung. Wir hatten uns vorgestellt, wie in den Niederlanden, mittags lunchen zu gehen, aber das stellte sich als recht schwierig heraus. Dienstag waren wir erst am vierten Restaurant, das uns das Gps angab, erfolgreicht. Die ersten beiden waren geschlossen, das dritte gab es schon gar nicht mehr. Mittwochs hatten wir völlig vergessen, dass viele Restaurants in den Touristengebieten von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr die Küche geschlossen haben und man auf Kaffee mit Kuchen eingerichtet ist. In den NL gibt es zumeist Mittagstisch bis 17.00 Uhr. Das hatten wir für gegeben betrachtet. So sind wir zunächst an vielen Restaurants vorbeigefahren, weil wir uns entschieden hatten, erst unser Ziel Esens zu erreichen und dann zu essen, wenn wir wissen, wie viel Zeit uns bis zur Abfahrt des Zuges zur Verfügung steht. Als wir so gegen 13.50 Uhr unser Essen bestellen wollten, wurden wir zur Eile angehalten, da der Koch gleich Feierabend machen möchte. Da uns das überhaupt nicht gefiel, haben wir verzichtet und beschlossen in Zukunft lieber erst nach Ankunft zu Hause in Ruhe unsere Tour mit einem Essen und Bierchen abzuschließen.
Musselkanaal – Bourtange – Aschendorf
Heute ging unsere Tour zu Ende. Wir erreichten heute unser Ziel Bourtange. Von dort war es dann nur noch ein kleines Stück bis zum Bahnhof in Aschendorf.
Wir sind sehr früh aufgestanden, da wir das Ende der Tour in Bourtange mit einem leckeren Essen beschließen wollten. Daher erlebten wir einen wunderschönen SonnenaufgangDie Strecke bis Bourtange war vor allem im letzten Abschnitt sehr schön. Es ging nochmal über schmale Pfade von einem Knotenpunkt zum nächsten. Ganz zum Schluss mussten wir noch einen Kanal überqueren. Dazu mussten wir die Fahrräder über eine Brücke schieben, zu der es nur auf beiden Seiten eine Treppe gab.
In Bourtange hatten wir reichlich Zeit, da wir morgens recht zügig aufgestanden waren und losgefahren sind. Wir genossen die letzten holländischen Spezialitäten in unserem Lieblingsrestaurant. Als wir ankamen, war es noch sehr ruhig. Das änderte sich jedoch sehr schnell, als ein Bus mit Senioren eintraf und auf den Marktplatz einfiel. Der Ort Bourtange ist einfach reizvoll. Wir sind schon oft hier gewesen und Bourtange gewinnt uns immer wieder mit seinem Charm. Im Prinzip macht man jedesmal eine kleine Zeitreise.

deKrim – Musselkanaal
Die Besitzerin unseres Campingplatz bietet Dialyse für Gäste auf dem Campingplatz an. Dafür hat sie zwei Hütten und ein Gästezimmer . Wir haben uns, ehe wir gefahren sind, kurz mit ihr unterhalten. Leben kann sie davon zwar nicht, sie arbeitet nebenbei im Krankenhaus, aber sie meinte es ist ein nettes Zubrot. Somit haben Dialyse Patienten auch die Möglichkeit zum Camping.
Weil gestern alle Läden geschlossen waren, hatten wir heute morgen nichts zum Frühstück. Deshalb sind wir zurück nach deKrim auf den Marktplatz gefahren. Hier gibt es eine Bäckerei jedoch ohne Cafe und einen Supermarkt mit einer Leestafel. Der Kaffee an der Leestafel war kostenlos. Das Personal des Supermarktes forderte uns auf, die Brötchen in der Bäckerei zu hole und an der Leestafel in Ruhe zu Frühstücken.
Wir sind heute von einem Naturschutzgebiet ins nächste gefahren. Dazwischen waren dann schon mal etwas langweiligere Abschnitte, aber ansonsten war der Tag wunderschön. Das erste Naturschutzgebiet war ein Heide Gebiet, das zweite ein schöner großer lichter Wald. Erneut haben wir viele Wanderer und Radwanderer gesehen. Es gab viele schöne Plätze, wo wir hätten Pause machen wollen. Aber 50 km sind nunmal 50 km. Und wir haben schon oft genug für Fotos angehalten. Im übrigen kreuzten wir heute unseren ersten Streckenabschnitt.
In Zweloo fanden wir ein Restaurant, wo wir unseren Lunch eingenommen haben. Leider versuchte uns die Besitzerin zu bescheißen. Das war ein unangenehmes Erlebnis.
Die Suche nach einem Supermarkt, damit wir für Abendessen und Frühstück einkaufen konnten , gestaltet sich schwierig . Es stellte sich heraus, dass ein Supermarkt kurz vor unserem Ziel in Musselkanaal, der noch in der Karte eingetragen war, nicht mehr existiert. Etwas unschlüssig, was wir tun sollten, setzen wir uns aufs Rad und wollten gerade weiter fahren, als ein fahrender Kaufmann mit seinem LKW an uns vorbei fuhr. Es war wie ein Geschenk des Himmels, denn nach Angabe eines Anwohners, den wir befragten, gibt es bis zu unserem Campingplatz keinen weiteren Supermarkt und wir hätten für den Einkauf drei Kilometer zurückfahren müssen. Die Freude war also riesig groß , dass wir uns etwas fürs Abendessen kaufen konnten .
Valthermond ist ein etwa 5 km langes Dorf das aber nur 200 Meter breit ist . Es liegt an einer schnurgeraden Straße, links und rechts der Straße ein paar Häuser und das über viele Kilometer . Unser Campingplatz lag uns ganz am Ende der Straße . Ein wunderschöner Platz mit einem superschönen Toilettenhaus. Der Eigentümer vermietete auch einen Wohnwagen und einen schön ausgestatteten Bauwagen. Neben Mietern des Wohnwagens waren wir die einzigen Gäste. Solche Campingplätze lieben wir.
Nijverdaal – deKrim
Bis jetzt haben wir es nicht bereut, die Tour an anderer Stelle fortgesetzt zu haben, als wir sie vor einer Woche abgebrechen mussten. Wir radeln jetzt durch Twente, einer völlig anderen Landschaft als Friesland, durch das wir letzte Woche radelten. Hier beeindruckt definitiv die Natur. Während wir in den ersten beiden Wochen unserer Tour in den Niederlanden von den Dörfchen und Städten, durch die mir gefahren sind, begeistert waren und ein wenig die Natur vermissten, sind wir hier absolut von der Landschaft begeistert. Twente ist anscheinend ein sehr beliebte Wander-Gebiete, denn wir treffen auf jede Menge Wander-Gruppen.
Die Streckenführung bis Ommen war wiedermal wunderschön. Die Streckenführung war z.b. entlang an einem Fluss auf einem schmalen Radweg, dann ging es durch ein Waldgebiet auf einem schmalen Radweg neben einem Sandweg für Autos oder als geschlängelter geteerter Radweg durch den Wald, vorbei an einer alten Wanderdüne. Unterwegs fanden wir einen wunderschönen Rastplatz, Rustpunt genannt. Viele dieser Rastplätze sind schon geschlossen, dieser war noch geöffnet. Viele dieser privaten Rastplätze, meistens an einem Bauernhof, bieten kleine Geschäfte mit selbstgemachten Waaren, eine Kaffeemaschine, ein paar Kekse und oft eine Toilette an. Hier trifft man dann auf Radfahrer und Wanderer.
Ursprünglich wollten wir eigentlich nicht nach Ommen fahren, jedoch nach einem Blick auf die Karte haben wir unsere Route geändert, weil wir ja irgendwo lunchen wollten. An der Vechte, dem Fluss der durch Ommen fließt, haben wir eine herrlich gelegene Gaststätte gefunden, das Grand Cafe, mit Blick auf das Geschehen auf dem Fluß. Als wir weiterfahren wollten, stellten wir fest, dass in der Stadt etwas los war. Wir hörten Musik und folgten dem Klang der Musik. Auf dem Marktplatz spielten Blaskapellen auf. Den Plakaten konnten wir entnehmen, dass ein Blaskapellen Festival stattfand. Wir haben insgesamt mehr als 10 Kapellen gezählt, die an drei verschiedenen Stellen immer im Wechsel auftraten. Die Stadt war voller Musik und die Musik war sehr mitreißend und hat uns begeistert. Leider mussten wir weiter. Wir wären gerne noch etwas länger geblieben.
Der weitere Weg war nicht mehr ganz so attraktiv, verlief aber auch sehr ruhigen und einsamen Straßen. In Ommen mussten wir vor der Weiterfahrt festgestellen, dass in diesem Teil von Niederlande am Sonntag die Supermärkte geschlossen sind, im Gegensatz zu den touristisch attraktiven Städten und Dörfern, wo die Supermärkte auch Sonntags geöffent sind. Wir hatten nur noch unsere Notration dabei. Deshalb suchten wir uns in de Krim ein Eetcafe ehe wird zum Campingplatz fuhren, das ganz in der Nähe lag. Der Campingplatz ist sehr ruhig. Das Wochenende ist rum und die Ferien sind vorbei.






































































