Sorø – Skælskør

Heute morgen schien die Sonne und wir haben langsam getan, denn unser Platz lag herrlich in der Morgensonne. Unsere Ketten verlangten nach dem vielen Regentagen nach etwas Pflege. So sind wir erstmal zu einem Fahrradgeschäft in Sorø, wo man uns kostenlos half. Danach haben wir uns die Kirche von Sorø angesehen, in der Absalon, der Begründer des Christentums in Dänemark begraben ist. Gestern sind wir nur eben schnell yum Campingplatz und haben uns den Ort nicht näher angesehen. Die Innenstadt ist aber ganz nett und größer als erwartet. Obwohl wir recht oft in Dänemark sind, hatten wir diesen Städtenamen noch nie gehört.
Unsere Strecke führte uns zunächst um dem See von Sorø und dann zur Route. Die Straße war sehr ruhig. An einem kurzen steilen Anstieg von wenigen Metern, wie wir sie heute häufig hatten, verschaltete sich Monika und stürzte. Gott sei Dank hat sie nur eine kleine Prellung am Knie und konnte nach kurzer Zeit weiterfahren Den Verbindungsweg zwischen Nationalroute 7 und einer anderen lokalen Route hatten wir uns selbst zusammengebastelt. Es war keine Route, die in irgendeiner Karte stand. Aber auch hier war alles ruhig und ohne Autoverkehr . An einer Mühlenruine, die zu einem Bäckereimuseum gehörte, das jedoch keinen sonderlich guten Eindruck machte, machten wir eine Pause mit Mittagsschlaf. Bisher haben wir auf Grund des Wetters selten mittags die Gelegenheit gehabt, ein Schläfchen in der Sonne zu machen.
Die lokale Fahrradroute, auf die wir in Dalmose stießen, ist eine alte Bahnstrecke. Sie beginnt in Slægelse, geht über Dalmose nach Skælskør. Hier in Dalmose teilte sie sich auch noch und ein zweiter Zweig führt nach Nastved. Ingsgesamt sind hier 48km Radweg auf einer ehemaligen Bahnstrecke angelegt worden mit jeweils einem Shelter an jedem Arm. Die letzten 10 km bis Skælskør waren auf diesem Bahndamm somit herrlich. Obwohl es gegen den Wind ging, spürten wir wenig davon, weil wir rechts und links durch Büsche und Bäume beschützt wurden.
Unterwegs kamen wir an einem der Schelter vorbei, mit Wasserkloset und ideal um die Erfahrung ‚Overnatning i shelteren‘ auszuprobieren. So sind wir dann zunächst in den Ort nach Skælskør zum Essen gefahren und haben das Geld, das wir für den Campingplatz gespart haben, in Essen inverstiert. Am Hafen fanden wir ein nettes kleines Restaurant. Anschließend sind wir wieder auf den Bahndamm zurück zum Shelter. Dort quälten uns dann bis zum Sonnenuntergang ein wenig die Mücken. Dafür erlebten wir aber einen wunderschönen Sonnenuntergang über den Feldern von Seeland.

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Jyderup – Sorø

Durch das Konzert gestern abend, sind wir nicht zu den üblichen abendlichen Aufgaben gekommen. Wir hatten nicht geduscht, die Route war nicht ausgekuckt, der nächste Campinplatz nicht ausgesucht. Das musste alles erst heute morgen erledigt werden. Deshalb kamen wir erst spät los. Gefrühstückt haben wir in der Sonne vor der Rezeption, nachdem wir das Zelt abgebrochen hatten. Wir mussten unsere vorgesehen Route ändern, da unsere Vorräte zu Ende waren und an der ursprünglich geplanten Route kein Ort liegt, indem wir uns mit Nahrungsmitteln versorgen konnten.
Die ersten Kilometer nach dem Campingplatz waren sehr anstrengend, aber auch sehr schön. Durch Wald aber leider hoch und runter auf unbefestigten Wegen. Mal mussten wir schieben, weil der Weg schlecht war, oder weil es steil war, oder beides. Wir betrieben Radwandern im ursprünglichen Sinn des Wortes, wandern mit Rad.
Als wir aus dem Wald kamen, indem wir windgeschützt waren, schlug uns ein strammer Gegenwind ins Gesicht, der uns sehr ermüdete. Auf unserer Suche nach ein windstillen Platz für ein kleine Pause kamen wir an einem Haus mit einer Bank vorbei und fragten die Hausbesitzer, ob wir diese windstille Plätzchen für eine Pause nutzen könnten. Die Hausbesitzer waren gerade dabei die Reste einer Feier vom Vortag zu entsorgen, die sie übrig hatten und boten uns von diesen Resten an, Hühnerbrust, Kartoffelsalat, Bratkartoffeln, wir hätten auch ein Bier bekommen können. Wir waren genau im richtigen Augenblick gekommen, sonst wäre nämlich alles im Müll gelandet. Die Hausfrau war auch fahrradbegeistert und nach einem kurzen und intensiven Austausch fuhren wir gut gestärkt weiter und wir mussten nicht an unsere Notration.
Wir fuhren jetzt in eine etwas andere Richtung, so dass der Wind nicht mehr direkt von vorne kam und wir jetzt zügiger voran kamen. Auch war die Landschaft jetzt nicht mehr so hügelig.
In Sorø entschieden wir uns gegen den Naturcampingplatz und für den schönen und recht preisgünstigen Campingplatz, der eine eigene Wiesen für Zelter hatte mit einem herrlichen Blick über den See. Zelter hatten Plätze auf einem kleinen Hügel mit Bänken, also viel bessere Verhältnisse als die Wohnwagen.
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Nykøbing – Jyderup

Ein abwechslungsreicher Tag mit Höhen und Tiefen liegt hinter uns.
Beim Zeltabbau schien die Sonne und wir waren hochmotiviert. Nach wenigen Kilometern ging es auf einem unbefestigten Weg durch einen dichten Wald. Der Weg war gut, alles lief bestens. Erst als wir aus dem Wald kamen sahen wir die tiefhängende dunkle Wolke. Also schon wieder Regen. Also Cape übergezogen und den heftigen Schauer unter einem Baum erstmal abgewartet. In Anbetracht weiterer dunkler Wolken, die heranzogen änderten wir unseren Plan an der Küste lang zu fahren und fuhren direkt nach Egeberg, was, wie der Name sagt, auf einem Berg liegt, was wir aber in der Stimmung, in der wir waren, nicht realisierten. In Egeberg gab es nur einen Supermarkt und so haben wir den nächsten Schauer in einer Bushaltestelle gleich in der Nähe des Supermarktes nach dem Einkauf ausgesessen. Danach wurde das Wetter wesentlich besser. Was blieb war ein kräftiger Wind.
Die Route führte über zwei Abschlussdeiche, hinter denen der Fjord trocken gelegt wurde. Dadurch ergaben sich lange flache Ebenen, die wir selbst bei Gegenwind zügig durchfuhren.
In Svininge stand unser vorgesehener Naturcampingplatz unter Wasser, so dass er nicht nutzbar war. Er war schön gelegen, aber unbenutzbar. In einer nahegelegenen Pizzeria überlegten wir, wie es weitergehen sollte. Gut gestärkt machten wir uns auf den Weg nach Jyderup, wo es zwei Naturcampingplätze und einem normalen Campingplatz geben sollte. Nach der Begutartung der Naturplätze entschieden wir uns für den normalen Platz, auf dem ein kleines Musikfestival stattfand. Auf einer Wiese hatten die Festivalgäste mit ihren Wohnwagen einen Wohnpark errichtet, die Campingplatzbesitzer schenkten Bier aus und grillten Würstchen, eine richtig gemütliche Atmosphäre. Wir entscheiden uns, dort zu bleiben und meldeten uns an. Lust zum Zeltaufbauen hatten wir zunächst keine, stattdessen lauschten wir einer Band bei einem Bier. In der Umbauphase für die nächste Band errichteten unser Zelt und entschieden uns nicht duschen zu gehen, um am Festivel teilnehmen zu können. Wir  gingen bewaffnet mit einem Pullover zurück  zum Musikzelt. Dort erlebten wir ein Konzert einer dänischen Musiklegende Benny Holst. Es war sehr intim in dem Zelt und hat uns ausgezeichnet gefallen. Es war schon dunkel als wir ins Bett gingen. Was wir nicht realisiert hatten, war, dass die anderen Festivalgäste für den Besuch bezahlt hatten, während wir glaubten, dass dies eine Veranstaltung des Campingplatzes war und uns ungeniert ins Zelt setzen. Dies realisierten wir erst am folgenden Morgen und erklärte die Blick, die wir im Zelt erhielten, als wir uns dort auf den Stühlen breit machten. Gesagt hat aber keiner etwas.

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Frederiksærk – Nykøbing

Alles fing heute morgen so schön an, die Sonne lachte vom Himmel. Schnell hatten wir unsere Hütte geräumt und waren unterwegs. Zum Frühstück gab es die restlichen Eier, die wir uns gestern geleistet hatten. Ein wahrer Luxus auf Radtour mit Zelt, den wir genossen.

Auf dem Weg nach Norden zur Küste kamen wir an der ökologischen Gemeinschaft Dysselblom vorbei, ähnlich der Gemeinschaft, die wir auf Svanholm angetroffen. Hier stand bei der Gründung das ökologische Bauen im Vordergrund. Die Häuser sind ganz individuell. Jedes Haus ist anders und irgendwie einzigartig. Nach einem Kaffee im Öko-Cafe machten wir uns wieder auf den Weg und erreichten die Nordküste Seelands. Auf dem Küstenpfad fuhren wir Richtung Hundested und kamen zum Leuchtfeuer Spodsbjergfyr, das exponiert auf einer Klippe steht. Auf Grund der natürlichen Höhe des Geländes, mußte der Turm gar nicht hoch gebaut werde.

Man hatte hier einen herrlichen Blick auf die Küste und die Ostsee und genau hier hat sich wahrscheinlich deswegen der dänische Forscher Knud Rasmussen 1917 ein Sommerhaus gebaut, in das er sich zurückzog, um seine Bücher zu schreiben. Mit unserem Ticket von gestrigen Schießpulvermuseum  durften wir auch dieses Haus besichtigen, das wie zu Lebzeiten von Rasmussen eingerichtet war. Er hatte von seinem Arbeitszimmer aus einen wunderbaren Ausblick auf die See.
Es kam wie es kommen musste, dunkle Wolken zogen auf und es begann zu schütten. Zwischen zwei Schauern schafften wir es trocken zum Hafen von Hundested zu kommen und uns zwei Karten für die Fähre über den Fjord nach Nykøbing zu kaufen. Im Regen auf einer offenen Fähre überzusetzen begeisterte uns nicht und so suchten wir uns ein Cafe in Hundested. Wir haben drei Fähren abgewartet, weil es allzu heftig regnete. Aber schließlich mussten wir raus in den Regen, denn wir hatten noch ein paar Kilometer auf der anderen Seite des Fjordes vor uns. Nach den wenigen Metern zur Fähre waren wir durchnaß. Kaum waren wir aber wenige Minuten auf dem Wasser, riß die Wolkendecke auf und die Sonne lachte vom Himmel. Bei der Abfahrt war es noch unmöglich gewesen, das andere Ufer des Fjords überhaupt zu sehen, so dicht fiel der Regen. Aber so hielten wir unsere Regenkleidung in den Wind und die Sonne, um sie zu trocknen.

In aller Hektik im Cafe, Regenkleidung anziehen, mit im Winde flatterndem Cape die Schlösser öffnen und die Fahrräder beladen, hatte Monika ihre Handschuhe liegen gelassen. Somit ging die Laune, die eh durch das Wetter schon arg strapaziert war, noch weiter in den Keller.

Die weiteren Wege waren sehr matschig. Unsere Räder und insbesondere die Ketten leiden sehr unter dem Wetter.

Wir kamen nach Nykøbing, wo dieses Wochenende Marktfest ist. Ein paar Buden stehen auf dem Markt. Ein einfaches kleines Dorffest. Wir fanden einen Laden der Fahrradhandschuhe verkaufte und Monika sich neue kaufte, was die Stimmung sofort wieder anhob. Wir fanden auch ein uriges Cafe.
Nach wenigen Kilometern fanden wir unsere riesige Wiese mit vier Sheltern. Zwei waren schon belegt. Es war jedoch viel Platz. Es gabe sogar zwei Mulchtoiletten und fließendes Wasser. Unsere Nachbarn waren nicht sonderlich gesprächig. Aber was wollen wir mehr.

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Witterungsbedingter Ruhetag

Es kam wie vorausgesagt. Pünktlich um 8.00 Uhr begann es regnen und hat dann im Prinzip bis 18.00 Uhr durchgeregnet. Jedesmal, wenn wir glaubten, jetzt ist es vorbei, kam ein neuer Starkregen. Und es hat teilweise geschüttet.

Wir sind dann erstmal bis 9.30 Uhr im Bett geblieben. Das Prasseln aufs Dach schläferte ein. Nach einem ausführlichen Frühstück mit Rührei, das uns den verregneten Morgen schmackhaft machte, sind wir zum Schießpulvermuseum ganz in der Nähe gegangen ohne große Erwartungen, um wenigstens mal rauszukommen. Dieses Museum bezeugt ein wichtiges Stück Stadtgeschichte auf dem alten Betriebsgelände einer Schießpulverfabrik. Viele Gebäude, wenn nicht die meisten, sind erhalten, wenn auch einem anderen Zweck zugeführt. 14 Gebäude hat man zum Museum umfunktioniert. Grund für die Errichtung der Fabrik an dieser Stelle war die Ausnutzung der Wasserkraft eines Baches, die die Mühlen und Stampfer zur Zerkleinerung der Rohmaterialien Holzkohle, Schwefel und Salpeter antrieb. Zwei Stunden lang haben wir uns die Maschinen und Ausstellungen angesehen.

In einem Cafe ganz in der Nähe haben wir uns nach einem aufschlussreichen Gespräch mit einem Museumsmitarbeiter gestärkt. Beim Einkauf wurden wir von einem Gewitter überrascht. Da es im Kwickly, dem Supermarkt, indem wir eingekauft hatten, kein Cafe gab, flüchteten wir uns in die nahegelegene Bücherei, die zu unserer Überraschung geöffnet war, obwohl das Personal schon Feierabend hatte. Ein User erklärte uns, dass dies schon in vielen Städten so Usus ist.Man würde als User gegenseitig aufeinander aufpassen, das nichts passiert. Das hat uns schon beeindruckt. Hier haben wir fast eine Stunde gesessen und den Vorbeizug des Gewitters abgewartet.

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