Køge – Borrevelje

Drei Tage in einem anständigen Bett in der JH geschlafen … und jetzt wieder raus? Man wird mit gemischtem Gefühlen wach. Nochmal gesittet im Speisesaal essen, statt auf der Wiese neben dem Zelt,  uud dann geht es los.
Gleich nach der Jugendherberge ging es im Tal des Køge Å auf einem matschigen Weg los. So richtig motivierend war es nicht. Aber später wurde die Strecke sehr schön. Pünktlich 12.30 Uhr fing es an zu regnen. Wie sollte es anders sein. Man kann fast die Uhr danach stellen. Es dauerte jedoch nicht lange und wir konnten die Capes wieder wegpacken. In einem Dorf namens Brorup fanden wir ein typisch dänisches Einkaufszentrum für Randgebiete, praktische Flachdachbauten rund um einen kleinen Platz, Supermarkt, Kisosk und Grill ohne jedweden Charme. Dort gab es einen kleinen Kiosk, wo wir einen billigen Kaffee bekamen. Hier fuhr ein Herr mit einem Luxusbehindertenmobil vor dem Grill neben dem Supermarkt vor. Einfach toll. So was hatte ich noch nie gesehen. Es hatte Platz für zwei Personen, sogar eine Heizung und fuhr 40 km/h. Die Akkus sollen für 70 reichen. Wir kamen ins Gespräch und hatten viel Spass. Jedenfalls wissen wir jetzt, dass wir einen Rugbrød-Motor haben, in Anspielung auf das frühere Grundnahrungsmittel Roggenbrot der Dänen und im Unterschied zum Elektromotor eines E-Bikes

Weiter ging es auf herrlichen ebenem Wegen. Es schien die Sonne, ein absoluter Genuss.

Im Genvinde kauften wir ein und suchten dann unseren Campingplatz. Er war etwas ernüchternd. Er lag in der Nähe der Autobahn, die Rezeption war im Supermarkt direkt daneben, die Gäste waren hauptsächlich Monteure, die ihre Wohnwagen hier stehen hatten. Eine etwas ungewohnte Atmosphäre, aber dafür völlig ruhig, außer dem Lärm der Autobahn. Direkt daneben eine einfache Frittenbude, wo man für wenig Geld lecker essen konnte. Laut Karte ist nichts geeigneteres in der Nähe.

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Kopenhagen Tag 2

Heute sollte es eigentlich laut Wetterbericht den ganzen Tag nicht regnen. Daraus wurde zwar nichts, wir richteten jedoch unsere Pläne danach. Wir wollten mit unserer Tochter und ihrem Freund in den alten Zisternen auf Frederiksberg treffen. Also mit dem Rad diesmal zum Bahnhof in Ølby, von dem wir mittlerweile gelernt hatten, dass der Bahnhof günstiger zur Jugendherberge liegt als der Bahnhof in Køge, und ab nach Kopenhagen mit der S-Bahn.

Die Zisternen wurden 1856 angelegt, um die Stadt Kopenhagen mit sauberem Trinkwasser zu versorgen. Seit 1996 dienen sie als Ausstellungsraum. Zur Zeit ist dort eine Lichtinstallation eines japanischen Künstlers. Licht aus zwei Lichtschächten wird durch große Spiegel so durch die Zisterne geleitet, dass man sich gut orientieren kann und wunderbare Effekte entstehen. Es geht dabei um die Bedeutung von Licht und Wasser. Es gab sogar eine kleines Boot, mit dem ein Mitarbeiter Gäste in die dunklen Ecken der riesigen Halle schipperte.

Als wir aus der Unterwelt hochkamen begann es zu tropfen. Also machten wir uns auf die Suche nach einem kleinen Cafe, das wir von früheren Besuchen kannten, direkt hinter dem Schloss gelegen, um die ‚Regenzeit‘ zu überbrücken. Die Länge der Pause reichte jedoch nicht, nach Waffeln und Kaffee regnete es immer noch. Wir fuhren also nach Hause zu Judith, bestellten uns was zu essen und machten uns danach wieder auf den Weg nach Køge.
Jetzt freuen wir uns auf die Fortsetzung unserer Radtour.

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Kopenhagen Tag 1

Es goß heute morgen aus allen Rohren. Mit dem Rad durch Kopenhagen, wie wir es gestern geplant haben, daran war nicht zu denken. Also hat Monika sich erstmal in aller Ruhe in der Jugenherberge Køge ans Wäsche waschen gemacht. Als dann gegen so gegen Mittag mit Hilfe des Regenradars festzustellen war, dass es in absehbarer Zeit besser wird, haben wir uns mit unserer Tochter an einem kleinen Cafeschiff  in der Nähe ihrer Wohnung verabredet. Wir sind dann mit dem S-Tog in die Stadt gefahren. Unser Gepäck sollte in der Jugendherberge zurückbleiben. Dort hatten wir unser eigenes Reich und mussten unserer Tochter nicht auf den Wecker fallen.
Das Cafeschiff ist wohl mal ein kleines dampfgetriebenes Transportschiff gewesen, nicht mehr als drei Meter breit, etwa 10 m lang. Darauf sind jetzt eine winzige Küche und zwei kleine Räume eingerichtet, in denen man wunderbar gemütlich sitzen kann und seinen Kaffee genießen kann. Sehr empfehlenswert. (Koordinaten folgen)
Während wir dort unseren Kaffee genossen, regnete es weiter und entschieden uns später auf den Weg zum Papirøen zu machen. Es ist herrlich in Kopenhagen Fahrrad zu fahren. Wir sind schon häufig in Kopenhagen gewesen, hatten aber noch nie unsere eigenen Räder dabei. Die Radwege sind phantastisch. Auf Papirøen gibt es eine Halle gefüllt mit Wagen und Ständen im Stil von Street-Food. Einfach Klasse. Massen strömten dorthin, trotz miesem Wetter. Alles ist zwar sehr anarchisch, aber wahrscheinlich deswegen interessant. Trotzdem sind die Mülleimer immer leer, auf den Toiletten ist flüssige Seife, auch wenn alle Wände bemalt und bepinselt sind, das Gelände ist sauber, ein Reinigungskolonne ist ständig beschäftigt für Ordnung zu sorgen. Als die Sonne dann endlich rauskam, strömten alle nach draußen. Dort standen Liegstühle zur Selbstbedienung und man konnte sich ans Hafenbecken setzen. Das taten auch wir, bewaffnet mit einer Tasse Kaffee.

Langsam wurde es durch die herauskommende Sonne wärmer und Monika und ich entschieden uns zu einer Rundtour um Kalvebødfellet, einem riesigen Naturschutzgebiet, das das direkt an die Stadt grenzt. Dort entstehen riesige Wohnblocks mit Blick auf das wunderschöne Naturschutzgebiet, riesige Blöcke einer architektonisch interessanter als der nächste. Wir hatten zwar Gegenwind, aber es war eine herrliche Tour durch wunderschöne Natur und das alles so nah an der Stadt. Wir können gut erstehen, warum die Wohnungen mit Blick auf dieses Naturschutzgebiet so teuer sind.
Wir sind dann nochmal kurz bei unserer Tochter vorbei und haben uns danach wieder per Metro Richtung Køge in Bewegung gesetzt.

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Store Heddinge – Køge

Die Sonne lachte von einem strahlend blauen Himmel. Das Zelt wurde schnell warm und so packten wir zügig zusammen. Das Zelt war auch trocken, was uns sehr entgegenkam, denn es soll die nächsten drei Tage nicht ausgepackt werden, da wir ein Zimmer in der Jugenherberge gebucht haben. Und  drei Tage in einem nahezu luftdichten Sack ist nicht gut für ein nasses Zelt. Wir wollen nämlich nicht mit dem ganzen Gepäck nach Kopenhagen fahren, sondern von Køge aus mit der S-Bahn ohne Gepäck in die Stadt fahren. Da es nicht mehr ganz so weit war bis Køge, ließen wir uns beim Zusammenpacken Zeit .

Ganz in der Nähe unseres Campingplatzes war eine ältere und schon stillgelegte Kalk-Abbaustätte. Diese ist begehbar und so machten wir uns zunächst auf den Weg dorthin. In einer solchen Grupe herrscht ein ganz seltsame Stimmung.

Danach machten wir machten einen Abstecher nach Bøgesko um dort am Hafen Kaffee trinken. Aber das Restaurant herrlich gelegen, hatte noch nicht geöffnet. Der Abstecher nach Bøgesko lohnte sich aber trotzdem, denn er führte uns durch einen wunderschönen Wald, den wir sonst nicht gesehen hätten. Danach kamen wir am ersten Schloss des Tages vorbei, mächtig, aber Zugang verboten. Man konnte nur in den Park, der ab nicht sehr einladend war. Wir waren dort auch ganz alleine. Der Park machte eher einen abweisenden Eindruck. Wir folgten weiter der ausgezeichneten Route, die eine Zeitlang an einer stark befahrenen Straße entlang ging. Als diese Route diese Straße kurz vor Køgev erließ, diskutierten wir, ob es sinnvoll wäre, die Straße zu verlassen. Sie wäre sicherlich die kürzeste Strecke nach Køge. Aber mich nervte der Lärm und und wir entschieden uns für den Umweg.

Er lohnte sich, denn er führte zum zweiten Schloss des Tages. Wir hofften erneut auf eine Tasse Kaffee. Ein Restaurant direkt in der Nähe, das man uns im Ort davor empfohlen hatte, war jedoch wegen Betriebsferien geschlossen. Dabei hatten wir uns so auf einen Kaffee gefreut. Wir entschieden uns die Pause im Park des Schlosses zu machen. Kaum hatten wir die Brote verzehrt, zogen dunkle Wolken auf und es begann zu regnen. Schnell packten wir alles zusammen und radelten weiter. Hätten wir etwas mehr Geduld gehabt, hätten wir uns den schnellen Aufbruch sparen können, denn schon nach wenigen Minuten schien wieder die Sonne.

Nach wenigen Kilometern erreichten wir das ersten Etappenziel unserer Radtour Køge. Da wir noch etwas warten mussten, bis die Rezeption der Jugendherberge öffnete,  haben wir erstmal die Sonne auf dem Marktplatz der Stadt genossen und die heiß ersehnte Tasse Kaffee genossen, auf die wir uns schon den ganzen Tag gefreut haben.

Nachdem wir unser Zimmer in der Jugendherberge bezogen haben, sind wir erneut zum Marktplatz. Diesmal aber zu einem anderen Cafe, das noch in der Abendsonne lag. Unsere Tochter kam mit ihrem Freund aus Kopenhagen dorthin, um mit uns zu essen. Hier haben wir dann Pläne für die nächsten zwei Tage, die wir in Kopenhagen erbringen wollten gemacht.

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Kongsted Sogn – Store Heddinge

Wir hatten uns wohl den höchsten Naturcampingplatz Dänemarks ausgesucht, aber dafür auch vielleicht den schönsten. Hier hatte sich ein Verein ein Idyll aufgebaut mit einem alten Ofen, einem Erdkeller und einer Forsthütte. Nach Aussage des Besitzers treffen sie sich einmal die Woche, um ihr Idyll zu pflegen. Es gab zwei Plumsklos und fließend Wasser. Wir hatten vom Zelt aus einen beeindruckenden Ausblick. So fiel es uns schwer heute morgen weiterzufahren. Dafür ging es heute morgen im Wesentlichen erstmal bergab. Nachdem wir uns die Kirche von Kongsted angesehen haben, die berühmt ist für ihre Kalkmalereien ging es zunächst nach Faxe zur Kalkgrube. Das waren nur wenig km. Danach zur Küste und dann auf der Küstenstraße.

Direkt neben der Grube liegt ein Infocenter. Dort bekamen wir einen Capucciono und einen Tchai Tee. Das Loch, in dem der Kalk abgebaut wird ist beeindruckend. Die Grube leuchtet in hellem weiß. Wege führen zu den verschiedenen Abbauebenen, die ebenfalls völlig weiß sind.

Danach ging es wie gesagt weiter zur Küste, auch wieder bergab vorbei an der Kalkbrennerei, die wir schon von Faxe aus gesehen hatten. Die Küstenstrecke nach Rødvig durch den Stranskov bei Faxe Ladeplads war wunderschön. Je näher wir Rødvig kamen, desto mehr verdunkelte es sich und es kam ein kalter Wind auf, so dass wir erstmal nach einer Cafeteria suchten. Kaum saßen wir und bestellten, regnete es. Das kennen wir ja nun schon. So ist es in den letzten Tagen fast immer gewesen.

Nach ca zwei Stunden klarte es auf und wir fuhren weiter an der Küste lang nach Stevns Klint. Auf der Kalkklippe steht dort eine alte Kirche ganz nah am Rand. Der Chorraum fehlt schon. Er ist bei einem Kantenabbruch 1929 mit abgegangen. Vorsichtshalber hat man gleich daneben eine neue Kirche gebaut. Wir sind die Klippen runter und haben uns das ganze auch von unten angesehen.

Unser primitiver Campingplatz sollte in Renge auf einem Hof sein. Als wir dort ankamen, fanden wir nur ein Schild an dem Hof ‚Zum Verkauf‘. Anscheinend haben die Besitzer aufgegeben und vergessen ihr Zeltangebot abzumelden. Wir haben eben in der Karte nachgesehen und eine weitere Möglichkeit etwa 8 km entfernt an einem Naturcenter gefunden. Wir waren schnell da und waren von dem Platz absolut begeistert. Eine riesige Wiese mit vielen Büschen, hinter denen man sich im Windschutz plazieren konnte. Eine saubere Toilette, einen schönen Blick auf die Steilküste. Alles ganz nach unserem Geschmack.

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