Wir sind am Gotakanal. Viele Kilometer waren es ja nicht mehr von Mariestad bis Sjötorp.
Was waren wir heute morgen froh, als wir ein Hinweisschild auf einen Radweg nach Sjötorp am Ortsausgang von Mariestad fanden. Vor 16 Jahren war es sehr mühsam gewesen auf Nebenstraßen einen geeigneten Weg nach Sjötorp zu finden. Die Streckenführung war zunächst auch sehr gut und wir könnten die erste kritische Stelle, die wir damals in unserem Tagebuch dokumentiert hatten, gut umfahren. Es gab einen neuen Radweg an einer Bahntrasse entlang, den es damals noch nicht gab. Doch dann endete diese neue Route und bisher gut ausgeschilderte Route halbe Strecke nach Sjötorp plötzlich in Hässlerör und wir mußten auf eine stark befahrene Straße. Da wir die restlichen 16 km jedoch nicht auf dieser Straße fahren wollten, entschieden wir uns paralelle Feldwege zu nutzen, die wir damals auch benutzt hatten. Auf Grund unserer Einträge ins damalige Tagebuch, die ich mit Google Maps abgeglichen hatte, habe ich die Route fürs GPS rekonstruiert. So war der Weg, der immer schlechter wurde und letztlich in einem wunderschönen Pfad endete, leicht zu finden. Jedoch fragten wir uns, wie wir damals ohne GPS und nur einer 100000-er-Karte, der man den ungefähren Weg entnehmen könnte, geschafft haben. Der entscheidende Abzweig war kaum zu erkennen. Jedenfalls führte der Weg durch eine schöne Landschaft, zu einer Art Landhaus. Kaum sah uns der Besitzer auf dem Weg zu seinem Haus, kam er auf uns zugestürmt und machte uns Vorhaltungen und schimpfte auf die Deutschen, die schwedische Regeln mißachten. Wir waren uns keiner Schuld bewusst, denn der Weg war in allen Karten eingetragen, sein Landhaus jedoch nicht. Eine Beachtung seiner Regeln hätte bedeutet, dass wir mehrere Kilometer hätten zurückfahren müssen, davon einen Kilometer schieben über Stock und Stein. Wir haben uns höflich entschuldigt und Interesse am seinem Gutshof gezeigt, so dass er uns letztlich passieren ließ.
Der nächste Knackpunkt kam wenige Kilometer später. Wir befuhren die alte Landstraße parallell zur neuen und standen plötzlich vor einem Zaun. Der vorher so übel gelaunte Gutsbesitzer hatte uns vor der Weiterfahrt noch einen Tipp gegeben, wie es an dieser Stelle weitergeht. „Öffnet das Tor, geht über die Straße zum gegenüberliegenden Tor, schiebt die Räder am Zaun entlang und ihr kommt wieder auf die alte Landstraße“. Keine Hinweisschild. Nichts. Also radfahrfreundlich ist die zweite Hälfte der Strecke von Mariestadt nach Sjötorp wirklich nicht. So schön der erste Teil von Lidköping bis Hasslerör auch ist. Hoffentlich wird an der Strecke weiter gebaut.
Zunächst führen wir zur Kirche von Sjötorp, die an der Straße auf ihr Sommer-Cafe hinwies. Die Kirche war in Anlehnung an die Arche Noahs ganz aus Holz erbaut. Im Gemeindehaus bekamen wir einen Kaffee und viele gute Hinweise für den Weg am Götakanal. Schnell fanden wir danach den Schelter an Schleuse 1, wo wir heute übernachten wollten. Und jetzt sitzen wir in der Abendsonne an Schleuse 1, mit Blick auf den See und den Hafen. Einfach traumhaft.





















































